Mindset ändern, Talente gewinnen

Shownotes

Wie finde ich qualifiziertes Personal? Die Fachkräftesuche wird immer herausfordernder – oder auch nicht!? Das hängt von der Unternehmensstrategie ab, erklärt Kathrin Post-Isenberg. Die gelernte Steinmetzmeisterinund Beraterin unterstützt Handwerksbetriebe beim Recruiting, Social Media und einer Arbeitgebermarke. Mehr dazu in dieser Episode. Hömma rein!

Website Kathrin Post-Isenberg: https://www.kathrinpost.de

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00:00:00: (Dynamische Musik)

00:00:01: Willkommen bei "Hör mal Handwerk",

00:00:06: dem Podcast der Handwerkskammer Dortmund.

00:00:09: Bei uns steht das Handwerk mit seinen Macharinnen und Machern

00:00:12: im Mittelpunkt. Wir reden keinen Stuss, sondern Klartext.

00:00:15: Viel Spaß beim Zuhören.

00:00:17: (Dynamische Musik)

00:00:18: Tag, Leute, mein Name ist Lina

00:00:24: und ich hab heute Katrin Post-Easenberg hier.

00:00:27: Hallo, Lina.

00:00:28: Schön, dass du hier bist. Ich freu mich.

00:00:31: Katrin, du bist im Handwerk viel unterwegs

00:00:33: und kommst mit vielen Handwerkerinnen in Kontakt.

00:00:36: Außerdem bist du auch Selbstmeisterin.

00:00:38: Aber was du genau machst, erfahren wir in unserem kleinen Kennenspiel.

00:00:41: Das bin ich. Bock, sollen wir starten? - Ich freu mich drauf.

00:00:44: Sehr gut, also fünf Fragen, kurz und knapp Antworten.

00:00:48: Locker, easy, du wirst verstehen, was wir von ihr wollen.

00:00:51: Erste Frage, was machst du eigentlich?

00:00:54: Also, ich hab eigentlich zwei Leben quasi.

00:00:57: Ich bin gelernter Steinmeister, ein Bildhauerin,

00:01:00: hatte neun Jahre lang einen eigenen Betrieb,

00:01:02: bin aber 2017 aus dem praktischen Gewerk ausgestiegen

00:01:05: und bin jetzt seit 2021 auf der Fachkraft-Sicherungseite unterwegs

00:01:10: und damit wieder im Handwerk angekommen.

00:01:12: (Lachen)

00:01:13: Wie lange bist du schon auf Hammerloche?

00:01:16: 2002 hab ich meine Ausbildung angefangen. - 22 Jahre.

00:01:19: Was liebst du an deinem Job?

00:01:20: An meinem jetzigen Lieb ich, dass ich mit so vielen Menschen sprechen kann,

00:01:24: um auf verschiedene Perspektiven aufzufangen.

00:01:28: Was war das Krasseste, was du an deinem Job gemacht hast?

00:01:31: Ich glaube, es waren die Gänsehautmomente,

00:01:33: die ich bei der Gestaltung von Grabsteinen hatte.

00:01:36: Es waren manchmal ein bisschen Gruselmomente dabei,

00:01:39: weil einfach unfassbar viel zwischen den Hinterbliebenen

00:01:42: und mir passiert ist und was dann in einem Grabstein verwirklicht wurde.

00:01:47: Oh, okay. Wow, vielleicht können wir gleich noch mal draufzusprechen.

00:01:51: Letzte Frage, was ist das Bescheid,

00:01:53: was ist das Vorteil gegenüber Handwerkern?

00:01:55: Dass das Handwerk ein Auffangbecken ist,

00:01:57: für diejenigen, die sonst keine Karrieremöglichkeit gehabt hätten.

00:02:01: Ja.

00:02:02: Das war es mit Datvinig.

00:02:04: Ich glaube, wir kaufen das ein oder andere Thema gleich noch mal zu sprechen.

00:02:08: Wir steigen aber mal ein bisschen zu deiner Person,

00:02:11: um dich noch besser kennenzulernen.

00:02:13: Du hast gerade schon gesagt, du bist auch Meisterin,

00:02:16: wie bist du denn dazu gekommen,

00:02:18: eine Ausbildung aus Steinwärtsen zu machen?

00:02:20: Auf Umwegen tatsächlich.

00:02:22: Ich habe mich schon mal verpasstet.

00:02:24: Meine Eltern haben damals nicht so viel dafür getan,

00:02:27: uns in die Berufswahl zu begleiten.

00:02:29: Ich wollte eigentlich in der Architektur studieren,

00:02:32: mich auf Hotels und Gastronomien spezialisieren.

00:02:34: Der NC war damals bei mir nicht so gut.

00:02:36: Ich habe also das Erstimatesemester eingelegt, gekennert.

00:02:40: Irgendwann kam jemand auf mich zu und sagte,

00:02:42: hier hast du meine Visitenkarte, mach noch mal ein Praktikum bei mir.

00:02:46: Ich guck drauf Steinwärts, macht den Steinwärts, keine Ahnung.

00:02:50: Der hat meinen Lebenslauf mitgekriegt.

00:02:52: Der hat irgendwann dem Steinwärtsbescheid gesagt,

00:02:55: hier lass die mal ein Praktikum bei dir machen.

00:02:58: Zwei Wochen später habe ich das Praktikum gemacht.

00:03:01: Ich habe mich voll drauf eingelassen.

00:03:03: Ich bin dann zwei Wochen später nach dem Praktikum

00:03:06: mit einem Ausbildungsvertrag raus.

00:03:08: Hab ich auch noch nicht gehört hier, nicht so eine Story.

00:03:11: Aber spannend, wie der Willkart in die Arbeit findet.

00:03:14: Wie sieht der so eine Ausbildung aus?

00:03:16: Also drei Jahre in der Regel.

00:03:18: Ich habe die berufsche Zeit, wie ich finde.

00:03:20: Und fast bei viele überbetriebliche Lehrgänge.

00:03:23: Beim Steinwärts kannst du dich ja entweder auf den Bausteinwärts

00:03:27: spezialisieren oder auf den Grabmeinsteinwärts.

00:03:29: Ich bin im Grabmeibetrieb groß geworden.

00:03:32: Somit dann auch habe ich diese Kante dann eingenommen.

00:03:34: Dann machst du später dementsprechend noch deine Gesellenprüfung.

00:03:38: Entweder ein Bildhauerstück oder eben wenn du den Bausteinwärts machst,

00:03:42: verlegst du dann eine Fläche oder eine Treppe oder eine Fassade.

00:03:45: Was sagtest du, hat es dann auch mit Grabstein zu tun?

00:03:48: Ist das dann alles irgendwie ein Bereich?

00:03:50: Oder wie bist du dann da rein gerutscht?

00:03:52: Der Ausbildungsbetrieb hat nur Grabmale gemacht.

00:03:55: Damit bin ich auch gar nicht im Baubereich gelandet.

00:03:58: Was machte dir am meisten Spaß in der ganzen Ausbildung?

00:04:01: Während du da gearbeitet hast, vielleicht auch?

00:04:03: Ich glaube, es war die Zusammenarbeit zwischen den Menschen.

00:04:07: Also, das ist eine sehr besondere Situation,

00:04:10: wenn jemand ein Grabstein beauftragt.

00:04:12: Und da einfach mal so genauer hinzuhören

00:04:14: und zwischen den Zahlen ein bisschen vielleicht zu lesen.

00:04:17: Und sich anzuhören, was hat denn jemand zurückgelassen?

00:04:20: Vor allem an Emotionen und an Geschichten.

00:04:22: Und das dann wiederum zu kreieren in etwas Bildliches.

00:04:26: Du hast direkt nach der Ausbildung dann gesagt,

00:04:29: "Ja gut, ich mache jetzt den Meister."

00:04:32: Stand das für dich immer fest?

00:04:34: Ja, ich bin total wispigerisch.

00:04:36: Nach jeder Weiterbildung kommt die Frage, was als nächstes.

00:04:39: Es ist ganz schlimm.

00:04:40: Es war für mich immer klar, dass da nicht Ende ist mit der Ausbildung.

00:04:44: Ich habe das Berufsbegleiten gemacht.

00:04:46: Es war echt eine harte Zeit.

00:04:48: Normalerweise dauert es um die dreieinhalb Jahre,

00:04:51: wenn du es berufsbegleiten machst.

00:04:53: Ich habe aber dann Teil 1 und 2 mit Teil 3 und 4 überschneiden lassen.

00:04:56: Ich habe mir überlegt, was ist heute der wichtigere Kurs?

00:05:00: Hab den anderen dann ausfallen lassen und den nachgearbeitet.

00:05:03: Und hab es dann in zwei Jahren echt gewuppt.

00:05:05: Ich habe tatsächlich keinen Kredit aufnehmen müssen.

00:05:08: Ich habe mir alles durch Kellner nebenbei berufsbegleitend.

00:05:11: Das war eine super harte Zeit.

00:05:13: Ich habe mich ins Berufsleben gestartet.

00:05:15: Somit konnte ich Zeit vielleicht noch mal rausholen.

00:05:18: Welches Ziel hattest du, als du den Meister gemacht hast,

00:05:21: einfach nur das Wissen mitzunehmen?

00:05:23: Oder schon irgendwie in die Selbstständigkeit zu gehen?

00:05:26: Selbstständigkeit war noch kein Thema.

00:05:29: Ich glaube, es war das Wissen und dieses "Es muss doch noch mehr geben".

00:05:32: Mein Lehrchef, ich hatte einen großartigen Ausbildungsbetrieb.

00:05:36: Da war so viel und ich dachte, ich will das auch.

00:05:39: Was war denn in dieser beruflichen Laufzeit

00:05:41: als Ausbildungmeister und als du da gerade gearbeitet hast,

00:05:44: die größte Herausforderung an deiner Arbeit?

00:05:46: Die Schwierigkeit ist dabei,

00:05:49: dass der Steinmetz-Beruf immer noch sehr männlich dominiert ist.

00:05:52: Ich hatte einen tollen Ausbildungsbetrieb.

00:05:54: Er hat schon drei Mal gesagt, er muss unbedingt die Folge hören.

00:05:57: Er hat das natürlich verstanden, wie das so ist,

00:06:00: wenn man eine Frau mit dem Betrieb hat.

00:06:02: Ich war nicht die erste Auszubildende,

00:06:04: seine Frau selber mitgearbeitet im Büro.

00:06:06: Aber diese Wertschätzung von anderen männlichen Steinmetz-Kollegen

00:06:10: ist schon nicht ganz so selbstverständlich.

00:06:12: Aber das hat geklappt, sage ich mal, hin und wieder mal.

00:06:15: Ja, also ich verstehe das, was viele junge Frauen sagen,

00:06:18: wenn es so schwer ist.

00:06:19: Ich habe es genauso durchgelebt.

00:06:21: Ich glaube, dass da auch viele dran zerbrechen

00:06:24: und vielleicht auch deswegen die Ausbildung abbrechen.

00:06:26: Vor allem, wenn sie keinen Lehrchef haben, der das aufhängt.

00:06:30: Ich hatte aber eine ganz tolle Frau bei mir in der Berufsschule.

00:06:33: Liebe Grüße Ihnen an dich, die jetzt tatsächlich auch ein Betrieb übernimmt.

00:06:37: Sie ist total zusammengerottet und wir gegen den Rest der Welt.

00:06:40: Das hat es unfassbar schön gemacht.

00:06:42: Es ist heute immer noch schwer für Frauen.

00:06:45: Wir hatten viele Frauen hier bei uns im Podcast,

00:06:48: und die erzählen alle eine andere Erfahrung.

00:06:50: Es wird wahrscheinlich früher noch schwerer gewesen sein,

00:06:53: als es jetzt schon schwer ist.

00:06:55: Jetzt kriegen halt mehr die Betriebe mit.

00:06:57: Oder generell die Handwerker, ja, Frauen können das genauso gut.

00:07:01: Gehen wir denen noch mal eine Chance.

00:07:03: Wir versuchen ja selbst auch so ein bisschen zu sensibilisieren.

00:07:06: Aber wenn man sich das auch so schaut, können Frauen auch.

00:07:09: Vieler ist sogar auch besser, manche Sachen sogar.

00:07:12: Aber das wird früher wahrscheinlich wirklich schwerer gewesen sein.

00:07:15: Ich habe Sprüche gekriegt, dass ich ja mit dem Prüfer geflirtet habe.

00:07:19: Nur deswegen, meine Meisterprüfung auch,

00:07:21: dass ich auch nur so einen guten Kundenzulauf hatte,

00:07:24: später eine Selbstständigkeit,

00:07:26: weil ich ja die Männer besonders liebevoll getröstet habe.

00:07:29: Wenn Neid dabei ist, dann machst du irgendwas richtig.

00:07:32: Und dann muss man vielleicht das einfach auch

00:07:35: die Humorschiene nehmen.

00:07:36: Aber ich finde es ganz schlimm zu sagen, dass wir da noch mehr sensibil ...

00:07:40: Wir sind alle gleich.

00:07:41: Und jeder hat seine Stärken, jede hat seine Schwächen.

00:07:44: Und können wir es nicht einfach so lassen.

00:07:47: Da denkt man sich, okay, warum müssen denn solche Sprüche?

00:07:50: Wird man zu der Schwester ja auch nicht sagen.

00:07:52: Im besten Fall, hoffentlich nicht.

00:07:54: Das ist eine schwierige Sache.

00:07:56: Die andere stellt mich mir, das hat du gerade auch schon mal angerissen.

00:08:00: Grabsteine sind schon ein heftiges Thema.

00:08:03: Es gibt einen Abstand dazu, dass du sagen kannst,

00:08:05: ich habe mir die Geschichte angehört mit den Leuten.

00:08:08: Ich kann jetzt um 17 Uhr Feierabend machen

00:08:10: und beschäftige mich nicht mehr.

00:08:12: Oder war noch vielleicht auch Fette, wo du sagst, poch.

00:08:15: Sowohl als auch, selbst und ständig, das hört ja nie auf.

00:08:18: Ich habe auch die Leute nie beim ersten Gespräch

00:08:21: schon mit einem Entwurf nach Hause geschickt.

00:08:23: Ich muss das jetzt erst mal verarbeiten.

00:08:25: Und tatsächlich sind mir dann die coolsten Ideen beim Spülen,

00:08:29: beim Wäschemachen gekommen.

00:08:31: Das gehört nicht mehr, wenn du in Routine arbeiten kommst.

00:08:34: Da kamen die schönsten Sachen raus.

00:08:36: Ich habe sie eingeladen, ich hatte eine Idee.

00:08:38: Ich hatte nicht nur einmal das Erlebnis, dass sie da saßen.

00:08:41: Ich dachte, scheiße, das ist doch gar nicht so das Richtige.

00:08:44: Die waren völlig sprachlos und klos im Hals.

00:08:48: Toll.

00:08:49: Ich habe in Deutschland weit meine Grabstelle stehen.

00:08:52: Die kamen wirklich dann auch angefahren.

00:08:54: Ich habe Steinmetze in Bayern beauftragt.

00:08:56: Ich habe das auf den Friedhof geschickt,

00:08:58: und habe schon funktioniert, da mal genauer hinzuhören.

00:09:01: Und nicht den Grabstein von der Steinge zu verkaufen.

00:09:04: Das heißt, du bist in dem Sinne auch Designerin?

00:09:07: Kann man das so sagen?

00:09:08: Gestalterin vielleicht eher.

00:09:10: Genau.

00:09:11: Okay, spannend.

00:09:13: Ich stelle es mir wirklich sehr emotional vor.

00:09:15: Persönlich gut ab, ich könnte was das wahrscheinlich nicht sagen.

00:09:19: Wow, also so was muss ja auch geben.

00:09:21: Das ist eine schöne Erinnerung für die Angehörigen.

00:09:24: Besonders hart war natürlich immer die Grabsteinge für Kinder.

00:09:27: Ja, also das war sehr speziell.

00:09:29: Ich habe aber tatsächlich von einem Auftrag für den Kindergrab

00:09:33: auch tatsächlich jemanden gewonnen, mit dem ich mich regelmäßig,

00:09:36: übrigens auch aus Dortmund, auch regelmäßig austausche.

00:09:39: Aber ansonsten sind Kindergrabsteine

00:09:41: das letzte Level.

00:09:43: Wow, aber wirklich nochmal Hut ab.

00:09:45: Du bist aber nicht im klassischen Handwerk geblieben.

00:09:48: Wie lange warst du denn in der Selbstständigkeit?

00:09:50: Neun Jahre lang habe ich einen eigenen Betrieb geführt,

00:09:53: mit bis zu fünf Mitarbeitenden.

00:09:56: Wir haben 2006 das erste Kind gekriegt.

00:09:58: Ich habe es echt versucht, eineinhalb Jahre lang.

00:10:00: Mein Mann ist so halb mit, der war dann wie Minijubber bei mir,

00:10:04: zumindest auf dem Papier.

00:10:06: Ansonsten hat er gefühlt, einen zweiten Vollzeitjob gehabt.

00:10:09: Es war echt überhaupt gar nicht möglich mit Kind selbstständig.

00:10:12: Und dann noch einen Beruf, den du nicht an den Schreibtisch verlegen kannst,

00:10:16: das aufrecht zu erhalten und so aufrecht zu halten,

00:10:18: dass es betriebswirtschaftlich dann auch wirklich Sinn macht.

00:10:21: Also machst du es ja nicht nur, um die Kosten zu decken.

00:10:25: Ich habe dann geschlossen, dass wir die Firma schließen.

00:10:27: Und dann bin ich mich weg an den Schreibtisch.

00:10:30: Erst mal ein Vertriebsinnendienst von einem Betonsteinwerk

00:10:33: und dann 2021 in die Fachkraftssicherung.

00:10:35: Und da habe ich gemerkt, okay, also das, was ich hier so mache,

00:10:38: als Referentin.

00:10:40: Und ich helfe hier bei der Personalfindung

00:10:42: und Aufbau von Arbeitgebermarken.

00:10:44: Irgendwann ist es genau das, was ich früher auch gemacht habe.

00:10:47: Und plötzlich schloss ich der Kreis und so bin ich jetzt seit 2023

00:10:51: damit und unterstütze Betriebe, entweder durch Workshops oder durch Beratungen,

00:10:57: dass sie da auch nach vorne schießen können.

00:10:59: Ja, dafür ist es eigentlich direkt für uns ins nächste Thema.

00:11:02: Wenn sich eine Tür fließt, dann öffnet sich eine andere.

00:11:05: Du bist dem Handwerk, wie man hört, immer noch treu geblieben,

00:11:09: aber halt jetzt in einer anderen Funktion.

00:11:11: Du hast jetzt schon angerissen, was du genau machst.

00:11:13: Aber wie kann man sich deinen Arbeitsalltag, wenn man das so nennt,

00:11:17: wie kann man sich das vorstellen?

00:11:19: Man hat einen Handwerkskammer, eine IHK, eine Wirtschaftsförderung

00:11:22: und ein Verband bei mir und sagt, wir haben da so einen Event

00:11:25: und bräuchten dann noch jemanden, der einen Vortrag macht.

00:11:27: Oder wir möchten gerne einen Workshop machen.

00:11:29: Unsere Mitglieder brauchen zum Beispiel etwas zur Rekrutierung

00:11:32: von Fachkräften.

00:11:34: Und dann fahre ich zum Beispiel zu solchen Events hin

00:11:36: oder zu solchen Workshops und helfe den Betrieben sehr praxisnah

00:11:39: und sehr konkret, was die so machen können.

00:11:42: Teil der Aufgabe ist natürlich auch, mich so in dieser HR-Bubble,

00:11:45: dieser Personalbereichs-Bubble dann auch zu bewegen

00:11:48: und messen zu fahren, zu gucken, was gibt es für Trends,

00:11:51: was kann ich fürs Handwerk mitnehmen.

00:11:53: Genau, und bin auf der Zukunft Handwerk nächstes Jahr

00:11:55: sehr aktiv mit dabei.

00:11:56: Man sieht mich auf vielen, vielen Bühnen

00:11:58: und ansonsten natürlich auch ganz viel digital.

00:12:00: Und ich hab mir selber zum Ziel auch gesetzt,

00:12:03: ich bin eine LinkedIn-Tante, ganz viel LinkedIn-Meistenhandwerker

00:12:06: sind dort nicht, aber ich bin dort.

00:12:09: Und hole da die ganzen Menschen ab, die das Handwerk

00:12:11: vielleicht nicht so präsent auf dem Schirm haben.

00:12:14: Und kläre da auf und mache und tue.

00:12:17: Da sagst du was, LinkedIn verlinken wir natürlich auch gerne in den Show-Nots.

00:12:20: Oder schaut auf jeden Fall mal da vorbei.

00:12:22: Man hört so ein bisschen raus, mal da, mal hier, mal dort.

00:12:25: Viel Reisen wahrscheinlich, ne? - Ja, genau.

00:12:27: Also die Kinder schimpfen häufig.

00:12:30: Zwei sind es inzwischen, der Hund freut sich extrem,

00:12:32: wenn ich wieder komme, der Mann auch.

00:12:34: Aber ja, ich bin tatsächlich viel unterwegs

00:12:36: und freu mich, wenn das Beamen erfunden wird,

00:12:39: damit man Anreise und Abreise wenigstens reduzieren kann.

00:12:42: Du warst den einen Tag da und der anderen Tag mal da.

00:12:45: Also die größte Distanz, die du mal überwiesen hast?

00:12:48: Berlin und München. - Oh.

00:12:50: Wow. - Ja.

00:12:51: Über Bahn oder? - Mit der Bahn, genau.

00:12:54: Ich bin von Siegburg nach Berlin, hab da einen ganzen Tag

00:12:56: einen Workshop gehalten, hab dann meiner Freundin in Berlin

00:12:59: genächtigt und die kenn ich aus der Schule.

00:13:01: Und die hatte mir am Morgen noch geschrieben,

00:13:03: "Katrin, Vorsicht, bei uns ist alles hier irgendwie Magen-Damen."

00:13:07: Und weiß ich nicht, was ich so ... nein!

00:13:09: Und ich wollte am nächsten Tag zur Zukunft Handwerk fahren.

00:13:12: Und ich bin da morgens ungeduscht raus nach München.

00:13:15: Ich hab sich im München angerufen, ich sag,

00:13:17: "Okay, ich glaub, ich hab's geschafft ohne Virus."

00:13:19: Alles war fein.

00:13:21: Was war denn bisher deine größte Herausforderung

00:13:23: als Pikerin im Handwerk?

00:13:25: Gute Frage.

00:13:27: Also ich glaub, es ist immer noch diese ...

00:13:29: Überzeugungsarbeit, die ich leisten muss.

00:13:31: Das ist nicht mehr reicht, wenn man nur einen Meister gemacht hat.

00:13:34: Dass wir alle irgendwie auch mal links und rechts schauen müssen.

00:13:38: Denn warum werden Betriebsinhaberinnen und Inhaber selbstständig?

00:13:41: Weil sie ihr Fach gut können?

00:13:43: Und anders umsetzen wollen.

00:13:45: Aber die sind natürlich super schnell in so einer Führungsposition

00:13:48: mit drin und haben natürlich eine Aufgabe.

00:13:50: Und da bilden sich die wenigsten weiter.

00:13:52: Das ist total schade.

00:13:55: Also, ja, da die Aufklärungsarbeit zu sagen,

00:13:57: tut was für euch, dann tut dir Automatisch etwas für eure Mitarbeitenden,

00:14:01: bleibt am Ball und schaut auch mal links und rechts.

00:14:03: Was macht ihr bei der Arbeit am meisten Spaß?

00:14:06: Die Betriebe, die Bock haben, die ziehen richtig los.

00:14:09: Die haben richtig Bock, den greifst du einmal kurz unter die Arme

00:14:12: und dann laufen die und das finde ich unfassbar schön zu sehen,

00:14:16: was die erreichen können.

00:14:18: Kriegst du denn auch so Feedback dann irgendwie noch mal dazu?

00:14:21: Ja, wir sind regelmäßig im Austausch.

00:14:23: Die fangen natürlich dann auch an den sozialen Medien zu posten.

00:14:26: Das kriege ich mit, ich frag immer mal wieder per E-Mail nach.

00:14:29: Oder wir telefonieren, man trifft sich dann darauf Veranstaltungen.

00:14:33: Das finde ich auch ganz wichtig, das ist total schön zu sehen,

00:14:36: was man da so reißen kann.

00:14:38: Das würdest du denn noch gerne machen.

00:14:40: Ich hab so auf meiner Bucketlist, meiner Karriere steht auf jeden Fall auch,

00:14:44: dass ich gerne mal eine Meisterfeier moderieren möchte.

00:14:47: Oh, okay.

00:14:49: Bislang sind das die Handwerkskammerpräsidenten,

00:14:51: die das den Hut da aufhaben, aber ich würde super gern den Hut abnehmen,

00:14:55: dass die sich auch entspannen können, sich einfach hinsetzen können,

00:14:58: genießen können und ich würde das total gerne moderieren.

00:15:01: Ja, dann wieder Volk damit.

00:15:03: Vielleicht sieht man nicht irgendwann auf der Bühne.

00:15:06: Wo hast du denn die Meister gemacht?

00:15:08: Leider nicht mehr der Steinmetzmeister dort.

00:15:10: Gibt es denn gar nicht mehr?

00:15:12: Doch die Meisterschule gibt es noch, aber nicht mehr für die Steinmetze.

00:15:15: Oh, okay. Ist das denn einmal nur in Deutschland?

00:15:18: Oder gibt es das auch nicht mehr?

00:15:20: Nein, es gibt so ein Augsburg und in Nürnberg auch.

00:15:23: Oh, ich bin nicht up to date.

00:15:25: Ist ja nicht schlimm.

00:15:27: Gibt es einen besonderen Moment, den du als Speakerin hattest?

00:15:31: Also ich muss schon sagen, bei der Zukunft Handwerk auf der Hauptbühne zu sein,

00:15:35: war schon sehr besonders.

00:15:38: Ich finde das auch, dass ich inzwischen auf Veranstaltungen

00:15:41: tatsächlich wiedererkannt werde.

00:15:43: Das liegt vielleicht auch an meinem "Grün Blaser",

00:15:45: den ich konsequent jetzt seit zwei Jahren trage.

00:15:47: Ich habe mehrere davon übrigens.

00:15:49: Aber dass man sagt, hey, ich kenne dich doch,

00:15:51: ich war schon mal auf einer Veranstaltung,

00:15:53: wir hast auch was gemacht oder ich kenne dich von LinkedIn,

00:15:56: von Insta, von TikTok, was auch immer, das ist schon sehr schön.

00:16:00: Das fühle mich eigentlich direkt zur nächsten Frage,

00:16:02: wie die Resonanz dann so ist.

00:16:04: Ist die nur persönlich oder wie du sagtest jetzt auch über LinkedIn?

00:16:07: Ja, online, beides.

00:16:09: Auch viele, die mich auf Veranstaltungen,

00:16:11: schön, dass ich dich auch mal in echt treffe,

00:16:13: die mich da vorher nur online kannten.

00:16:15: Aber ja.

00:16:17: Schön zu wissen, dass die Online-Welt sozusagen

00:16:20: auch bei den Handwerken und so was ankommt.

00:16:22: Absolut. - Blöd gesagt jetzt.

00:16:24: Ich hatte auch viele Leute da.

00:16:26: Und jetzt zählt haben ja so ganz,

00:16:28: trauen wir uns noch nicht so in diese ganze Bubble.

00:16:30: Aber es ist schön, dass, wie du sagst,

00:16:32: dass sie sagen, ich kenne dich von LinkedIn oder sonst was,

00:16:36: das finde ich mal zu sehen.

00:16:38: Diese Entwicklung finde ich sehr spannend.

00:16:40: Und bin auch gespannt, wohin das Ganze führt.

00:16:42: Vermisst du es denn eigentlich, sage ich mal, normal im Handwerk?

00:16:45: Ja, total.

00:16:48: Wir haben letztes Jahr bei uns das Dach machen lassen.

00:16:50: Und in meinem zweiten Leben werde ich Dachdeckerin übrigens.

00:16:53: Ich bin jeden Tag mit hochgegangen.

00:16:55: Ich habe es geliebt, über das Gerist und dann oben auf den Firs zu klettern.

00:16:59: Und diesmal haben sie bei uns den Balkon gemacht.

00:17:01: Allerdings waren die so schnell fertig, ich hatte gar keine Zeit.

00:17:04: Ich habe es sehr ärgerlich, habe kaum was mitgekriegt.

00:17:06: Aber hin und wieder kriege ich noch mal Anfragen.

00:17:09: Könntest du noch mal einen Grabstein beschriften?

00:17:11: Ich habe letztens auch noch für die Oma von einer Freundin

00:17:13: habe ich noch mal einen Grabstein nachbeschriftet.

00:17:15: Das sind dann die, die nicht abgebaut werden und die in die Werkstatt kommen.

00:17:18: Sondern wenn es z.B. eine Ohne beibeerdigt wird,

00:17:20: dann musst du den Grabstein nicht wegnehmen.

00:17:22: Und genau solche Sachen mache ich noch mal.

00:17:24: Ja, hin und wieder juckt es mich in den Fingern.

00:17:26: Und ja, ich frage auch hin und wieder, kann ich mitmachen?

00:17:29: Wenn ich irgendwie selber mit dem Gewerk zu Hause, keine Ahnung.

00:17:31: Jetzt kriegen wir einen Geländer von einem Metallbauer.

00:17:33: Und der kriegt es nicht in einem Stück bei uns in den Garten,

00:17:37: um es auf den Balkon zu bringen und schweißt es im Garten.

00:17:40: Ich darf mitmachen.

00:17:41: Oh, guck mal, ja, so gut.

00:17:43: Aber könntest du dir vorstellen, wenn die Kids größer sind?

00:17:47: Jetzt nicht erwachsen.

00:17:48: Aber schon selbstständiger vielleicht, dass du sagst,

00:17:50: weißt du was, ich versuch es vielleicht doch noch mal.

00:17:53: Ja, das Ding, ich würde dir dann wieder bei Null anfangen.

00:17:55: Ja gut.

00:17:56: Also ich habe damals auch bei Null angefangen.

00:17:58: Ich habe auf komplett alles hochgezogen, eine Werkstatt gesucht,

00:18:02: alles neu angeschafft.

00:18:03: Ich habe es alles inzwischen wieder auf Null runter.

00:18:05: Und das wäre schon Kraftakt.

00:18:07: Dann lieber vielleicht dann im angestellten Verhältnis

00:18:10: oder auf Rechnung, was auch immer und dann so ein Commitment finden.

00:18:15: Ja, vielleicht wird es ja irgendwann.

00:18:17: So ein schöner Mischmarsch.

00:18:19: Wir haben am Anfang schon in dem Spiel über Vorteile, Image, Handwerk.

00:18:23: Wir hören viel als Handwerkskammer.

00:18:26: Wir kriegen auch von euch Handwerk, kann auch sehr viel mit.

00:18:29: Aber leider sind immer noch viele Vorteile im Handwerk.

00:18:33: Ist da irgendwas Wahrhaftiges dran?

00:18:35: Ja, aber es tut sich was.

00:18:38: Es sind unheimlich viele ältere Menschen auf dem Markt.

00:18:41: Das wird sich von alleine lösen jetzt die nächsten Jahre.

00:18:44: Wir brauchen junge Menschen, die den Mut haben,

00:18:47: nach ihrem Gesellen den Meister zu machen.

00:18:49: Und dann auch in die Selbstständigkeit zu gehen.

00:18:52: Übernahme ist ein großes Thema,

00:18:53: so viele Betriebe, die jetzt die Übernahme anstreben sollten,

00:18:57: wenn sie in fünf bis zehn Jahren aussteigen wollen.

00:18:59: Das glauben wir alle, dass man den Betrieb verkauft,

00:19:02: einen Schlüssel abgibt, aber eine Übernahme dauert unfassbar lange.

00:19:05: Wir brauchen junge Leute im Handwerk.

00:19:07: Dann wird sich das bereinigen.

00:19:09: Was wir aber auch brauchen, ist auf der anderen Seite,

00:19:12: da gehe ich ein bisschen in das politische, organisatorische Handwerkskammern.

00:19:16: Ihr seid da wirklich ein Leuchtturm, muss man schon so sagen.

00:19:19: Handwerkskammern, die sich auch neu ausstellen und sagen,

00:19:22: wir gehen jetzt mal weg von diesem Beamtentum

00:19:25: und tun jetzt mal wirklich was für unsere Mitglieder.

00:19:27: Das höre ich von, ja, neun von zehn reicht nicht.

00:19:30: Sagen wir, 14 von 15 betrieben.

00:19:32: Ich zahle da meinen Mitgliedsbeitrag,

00:19:34: ansonsten kriege ich nichts zurück.

00:19:37: Da muss was passieren.

00:19:39: Genau wie die Schnelligkeit im Handwerk,

00:19:41: es kann nicht sein, dass wir immer noch in den Berufsschulen

00:19:44: die Leerinhalte von vor zehn Jahren, dass die da immer...

00:19:46: Es hat sich so viel getan. Hallo, KI, hallo, Möglichkeiten.

00:19:50: Da ist noch nichts von angekommen geschweige,

00:19:52: denn in der Meisterschule, dass da über Arbeitgebermarken,

00:19:55: Unternehmenskultur, Führungskultur gesprochen wird.

00:19:58: Und das geht nicht, weil damit verpassen wir tatsächlich den Zug.

00:20:01: Wir versuchen ja, als Handwerkskammer nach außen über Social Media

00:20:05: oder auf unserer Veranstaltung zu zeigen,

00:20:07: was für Sachen wir noch können, dass die Leute auf uns zukommen können.

00:20:10: Wir hätten jetzt das Ausbildungs-Siege.

00:20:12: Wir wollen so ein bisschen zeigen, ne, wie können das?

00:20:15: Wir können dies, ihr zahlt uns, aber wir versuchen,

00:20:17: euch aufs zurückzugeben.

00:20:19: Und mit den Schulen ja, verstehe ich, kann ich absolut nur...

00:20:22: Bürokratie, das ist im Handwerk, weißt du, ein sehr großes Thema.

00:20:27: Wie wie wenn das Fox, wie wie das Fox.

00:20:29: Und das ist, glaube ich, in jedem Bereich,

00:20:32: also, dass wir halt auch fortschrittlicher werden müssen.

00:20:34: Und das ist ja auch nicht mehr wegzudenken, ne?

00:20:36: Und da auch nicht so die Angst zu haben, das ist jetzt die Hoffnung.

00:20:39: Die, eine Steinmetzchen, von der ich eben sprach,

00:20:42: mit der ich in der Berufsschule saß, die begleite ich jetzt bei ihrer Übernahme.

00:20:45: Und die sind auch so gar nicht digitalisiert.

00:20:47: Und ich hoffe einfach, dass sie auch den Mut hat zu sagen, okay.

00:20:50: Und wenn ich das jetzt mache, dann so richtig.

00:20:53: Und dann hauen wir da mal ein bisschen die Digitalisierungskäule durch.

00:20:56: Und nach Digitalisierung kommt Automatisierung.

00:20:58: Sodass man eben auch die Chance hat, nicht mehr nur im Unternehmen zu arbeiten,

00:21:02: sondern auch am Unternehmen.

00:21:04: Denn der nächste Step ist ja auch schon wieder dann,

00:21:06: dass man auch wieder an die Übergabe denken muss.

00:21:08: Also keiner übernimmt einen Betrieb, der gar nicht digitalisiert ist,

00:21:11: geschweige denn irgendwie vortrittlich denkt.

00:21:14: Übergabe oder Übernahme, da reden wir gleich nochmal drüber.

00:21:17: Das hast du jetzt ein paar Mal erwähnt, da greift gleich die Drehzüge zu.

00:21:20: Muss in der Schule auch schon angefangen werden,

00:21:22: generell zu sagen, ihr braucht nicht nur ein Studium machen,

00:21:25: du machst Abi, aber du kannst genauso gut, kannst eine Ausbildung machen

00:21:28: und kannst dann selbstständig werden.

00:21:30: Ich finde es nicht gut, dass man da so eine Wippe aufmacht,

00:21:32: nicht das eine ist richtig, nicht das andere ist richtig,

00:21:34: sondern dass vielleicht auch Lehrer noch mal ein bisschen weitergebildet werden

00:21:37: in Eignungsdiagnostik.

00:21:39: Das hat man in der ganz normalen Personalerwelt.

00:21:41: Eignungsdiagnostik, das hört sich so böse an, ist es aber gar nicht.

00:21:45: Denn es befähigt Menschen genau in dem Job zu arbeiten,

00:21:48: wofür sie vielleicht geboren sind.

00:21:50: Und wenn wir es schaffen, Lehrkräfte, dass die in der Lage sind,

00:21:55: Eignungsdiagnostiken bei den Kindern durchzuführen, zu sagen,

00:21:58: das wäre vielleicht das Studium in die Richtung.

00:22:00: Da gibt es ja etliche Sachen oder vielleicht eine Ausbildung in die Richtung.

00:22:04: Oder vielleicht machst du auch erst mal ein soziales Jahr,

00:22:06: um dich noch weiter als Person zu bilden.

00:22:08: Aber es sind zu viele Möglichkeiten, die da nicht ausgeschöpft werden.

00:22:13: Also ich erinnere mich, in der neunten Klasse, glaube ich,

00:22:17: waren wir in einem Berufsinformationzentrum.

00:22:20: Und ich habe Abi gemacht und dann wurden uns so...

00:22:23: Also hatte man so einen Tool am Computer,

00:22:27: musste so Sachen anklicken und dann kam da...

00:22:29: Schrottkosen.

00:22:31: Was kam bei dir dann raus? - Ich weiß es nicht mehr.

00:22:33: Aber irgend so ein Mist und ich wollte irgendwas mit Medien machen.

00:22:37: Benna tatsächlich dringend landet.

00:22:39: Aber das hat mir dieses Programm nicht gesagt.

00:22:41: Ich glaube, da kam irgend... ich weiß es nicht mehr.

00:22:43: Es war so dumm, dass ich es einfach vergessen habe,

00:22:45: dass es überhaupt gar nicht gepasst hat.

00:22:47: Aber das finde ich halt zu schwer, da waren jetzt nicht so die...

00:22:50: Fragen, die ich mir bei so einem Diagnostik vorstelle.

00:22:52: Das wäre wahrscheinlich hier ver.

00:22:55: So viele Leute aus meinem Jahrgang, die gesagt haben,

00:22:58: ich mache jetzt eine Ausbildung, ich mache diese, ich mache das.

00:23:01: Und ich habe im Juni Abi gemacht.

00:23:03: Ich wusste im Juni noch nicht, was ich machen soll im Oktober.

00:23:06: Ja, das geht nicht. - Und man war total verloren.

00:23:08: Weil uns wurde halt eingetrichtert.

00:23:10: Ja, ihr könnt nur studieren gehen.

00:23:12: Ja, aber wir fangen da auch viel zu spät mit an.

00:23:14: Also die Berufewelt an sich wird ja auch gar nicht so vorgestellt.

00:23:17: Also Montessori Kindergarten, meine Tochter ist noch im Kindergarten.

00:23:20: Und die hören da genauer hin und bedienen dann genau die Felder.

00:23:24: Nach denen die Kinder rufen.

00:23:26: Und in der Schule, die haben ihre Systeme.

00:23:29: Und jetzt wird ja sowieso Grundschule erst mal aufgearbeitet.

00:23:32: Oder auch weiter für eine Schule, was haben wir in den Corona-Jahren.

00:23:35: Alles verloren.

00:23:37: Aber ansonsten haben die ja ganz wenig Möglichkeit,

00:23:39: überhaupt mit verschiedenen Berufen in Berührung zu kommen.

00:23:41: Es gibt ja inzwischen auch einen Verein,

00:23:43: der sich gegründet hat, wo man sich melden kann,

00:23:45: sagen, wenn eine Stunde ausfällt, ich komme und spreche über das Leben.

00:23:48: Ich habe mich da auch angemeldet, aber mir gibt es leider keine Schule in der Nähe,

00:23:54: um diese Chance ergreifen zu können.

00:23:56: Aber genau das ist es eben, dass wir viel mehr Einblicke brauchen.

00:23:59: Denn wir sind natürlich geformt von zu Hause.

00:24:02: Und das, was wir zu Hause vorgelebt bekommen,

00:24:05: das ist irgendwie schon auch die Richtung, wo wir später hingehen.

00:24:08: Ja, und das ist viel zu wenig.

00:24:10: Aber da müssen wir alle noch ein bisschen öfter werden als Eltern,

00:24:13: als Bekannte, Verwandte, um zu sagen, okay,

00:24:15: werdet doch das, wofür du geboren bist und findest doch mal raus.

00:24:18: Mein Papa arbeitet als Handwerker selbst auch.

00:24:21: Und mein Opa auch.

00:24:23: Und das ist in der Familie eigentlich sehr handwerklastig.

00:24:26: Dadurch, dass wir sind eine Migrantenfamilie,

00:24:28: war das dann dann, okay, geh, studieren, um was Besseres.

00:24:31: Ja, das ist so, was du gesagt hast.

00:24:33: Aber jetzt, gerade dadurch, dass ich in der Handwerkskammer arbeite,

00:24:37: merkt man, dass es für die Chance auch eine Ausbildung gibt.

00:24:40: Und das weiß man außen gar nicht so wirklich.

00:24:42: Das fehlt halt eigentlich dieses Bewusstsein,

00:24:44: dass das eine nicht schlechter ist als das andere.

00:24:46: Was ich ja so erstaunlich am Handwerk finde,

00:24:48: ist, dass du da innerhalb kürzester Zeit nach vorne steigen kannst.

00:24:52: Du kannst Unternehmer werden,

00:24:54: dann kannst du im Ehrenamt tätig, womit du politisch auch direkt

00:24:57: mit am Zahn der Zeit nachst.

00:24:59: Also kannst du direkt mitsprechen, das ist ja unglaublich,

00:25:01: was man als Innenobermeister und im Verband nach oben rutscht

00:25:04: oder in anderen Organisationen.

00:25:06: Du hast ja direkt Mitgestaltungsmöglichkeit.

00:25:09: Und das wird gar nicht nach außen so kommuniziert.

00:25:12: Ja, leider.

00:25:14: Aber heute, Ju, du gehst ins Handwerk.

00:25:16: Wer der Denungsobermeisterin oder Obermeisterin?

00:25:19: Ja, und dadurch, eigentlich im Handwerk

00:25:22: haben wir, ich sag mal, einen sehr, sehr hohen Fachkräftepedarf.

00:25:25: Und eigentlich würden wir sagen, Leute, komm zu uns, bitte, ne?

00:25:28: Arbeite doch bei uns.

00:25:30: Und du machst ja auch Talks zu Fachkräftemangel,

00:25:33: Fachkräftepedarf, zum Recruiting, zur Sicherung, zur Übernahme auch.

00:25:37: Habe ich das richtig verstanden?

00:25:39: Ich komm glaub ich irgendwann nicht mehr drum rum.

00:25:42: Inzwischen noch ist es nicht mein Kernthema,

00:25:45: aber irgendwie, glaub ich, muss ich mich darauf einlassen.

00:25:48: Wie denkst du denn, wie kann man dem Fachkräftepedarf

00:25:51: im Handwerk entgegenwirken?

00:25:53: Also spannend ist ja, dass die Handwerksbetriebe,

00:25:56: die ganz viele Dinge ausprobieren und machen und tun

00:25:59: und aufgeschlossen sind, überhaupt gar kein Fachkräftepedarf haben.

00:26:03: Und hier ist, glaube ich, noch so ein bisschen die Zeit,

00:26:06: die da jetzt ein bisschen im Markt bereinigen muss,

00:26:09: und das ist eine sehr gute Anleitung für das Thema.

00:26:12: Und das ist eine sehr gute Anleitung für das Thema.

00:26:15: Und das ist eine sehr gute Anleitung für das Thema.

00:26:18: Und das ist eine sehr gute Anleitung für das Thema.

00:26:22: Und das ist eine sehr gute Anleitung für das Thema.

00:26:25: Und das ist eine sehr gute Anleitung für das Thema.

00:26:28: Und das ist eine sehr gute Anleitung für das Thema.

00:26:31: Und das ist eine sehr gute Anleitung für das Thema.

00:26:34: Und das ist eine sehr gute Anleitung für das Thema.

00:26:37: Und das ist ein sehr guter Widerspass.

00:26:39: Das haben viele Betriebsinhaberinnen und Inhaber,

00:26:42: aber auch viele Unternehmen einfach noch nicht verstanden.

00:26:45: Da ist noch die Arbeitskraft und nicht der wertvolle Mitarbeiter,

00:26:49: der vielleicht im Unternehmensziel mitarbeitet.

00:26:52: Da sagst du, wir hatten viele Betriebe, mit denen wir gesprochen haben,

00:26:56: die sagen, wir haben eigentlich gar keinen Mangel.

00:27:00: Also wir haben so viele neue Azubis, Praktikanten,

00:27:03: die Leute haben Bock zu uns.

00:27:05: Und dann ist es so, warum kriegst du von der Seite so Geschichten mit?

00:27:09: Wir haben keine Azubis, es will keiner zu uns.

00:27:12: Woran liegt das?

00:27:14: Das liegt daran, dass es einige Menschen draußen gibt,

00:27:17: die nicht mehr Lage sind, selbst zu reflektieren.

00:27:20: Und vielleicht auch mal das Problem bei sich auch zu sehen.

00:27:23: Ich hab letztens noch bei einem Gespräch mitgehört.

00:27:26: Ich stand nur neben und der wusste nicht, was ich mache.

00:27:29: Er hat erzählt, ich nehm keine Azubis mehr, ich mach das alles alleine.

00:27:33: Also sprichst, nee, sorry.

00:27:35: Da sind aber jetzt inzwischen, es kommt jetzt langsam,

00:27:39: so eine jüngere Generation, die bereit ist, an sich zu arbeiten

00:27:42: und sich externe Hilfe zu holen, zu sprechen,

00:27:45: wo ist denn eigentlich das Thema, das wir haben?

00:27:48: Denn oft ist es gar nicht das Thema, was man selber glaubt,

00:27:51: dass man die Stellen und Zeige falsch geschrieben hat.

00:27:54: Sondern es ist vielleicht sogar das erste Gespräch,

00:27:58: was man mit einem Azubi führt oder potenziellen Azubi.

00:28:01: Wenn man keine Reputation hat auf den sozialen Medien

00:28:04: und natürlich alle Leute mit ihrem Handy erst mal gucken,

00:28:07: was finde ich über diesen Betrieb?

00:28:09: Und wenn man nichts findet, existiert man nicht.

00:28:12: Dann kann man sich keine Informationen holen.

00:28:14: Alle wollen inzwischen, weil es die Möglichkeiten gibt,

00:28:17: einmal vorher in den Betrieb reinschauen dürfen,

00:28:20: wie ist das denn so, wie arbeiten die?

00:28:22: Wie machen die das fachlich, wie gehen die miteinander oben?

00:28:25: Wie sehen die Baustellen aus? Wie ist der Arbeitsalltag?

00:28:29: Was wäre in deiner Meinung nach ein gutes Tool,

00:28:31: um einen Einblick zu zeigen?

00:28:33: Ich finde Instagram ganz toll für Handwerksbetriebe.

00:28:36: TikTok ist ja ein bisschen einfacher noch, weil es nur Videos sind,

00:28:39: aber viele scheuen sich ja noch mit dem Video.

00:28:42: Da gibt es ja aber auch Möglichkeiten,

00:28:44: dass man in der Azubi-Programm was macht oder so.

00:28:47: Aber ich finde, Instagram ist so die Wahl.

00:28:50: Das ist in den meisten Altersgruppen vertreten,

00:28:52: also nicht nur für Azubis oder auch für Fachkräfte.

00:28:55: Da scheuen sich aber viele Betriebe noch vor.

00:28:57: Ich habe nicht die Zeit.

00:28:59: Genau, das ist das Thema. Social Media ist kein Nebenjob mehr.

00:29:02: Das machen wir nicht mehr nebenbei.

00:29:05: Das gehört dazu, unser Unternehmen nach außen zu tragen

00:29:08: und vor allem auch proaktiv sich als Unternehmen darzustellen.

00:29:12: Denn dann kriegen wir Initiativbewerbungen,

00:29:14: ohne dass wir eine Stelle ausgeschrieben haben,

00:29:16: Leute, die einfach Bock haben, für uns zu arbeiten,

00:29:18: weil wir schon längst von uns überzeugt haben.

00:29:20: Man sagt im Marketing, es braucht 50 Touchpoints.

00:29:22: Also 50 mal muss ich von jemandem gehört haben,

00:29:24: um es zu kaufen, um davon überzeugt zu sein.

00:29:28: Und wenn wir das nicht schaffen,

00:29:30: als Betrieb von uns 50 mal nach draußen etwas,

00:29:34: das heißt ja auch nicht nur, weil das Geposter jeder sieht,

00:29:37: aber jemand muss dich 50 mal gesehen und sagt,

00:29:40: ja, okay, hier ist eine Stellanzahl, ich lese mir die mal durch.

00:29:43: Ja, da sagst du was.

00:29:45: Ich habe jetzt ganz viele Best Practice Beispiele

00:29:47: von Handwerksbetrieben im Kopf.

00:29:49: Und tatsächlich, ich selbst, ich suche keine Ausbildung,

00:29:52: aber ich bin manchmal so, oh, dann guckt man da noch mal ein Video,

00:29:55: und dann hier, und dann denkst du, cool.

00:29:57: Und am Ende des Tages wirklich, du hast das Profil durchgeguckt,

00:30:00: denkst du, ich war jetzt in dem Betrieb drin.

00:30:02: Also du hast so schnell einen einen Blick,

00:30:04: und auch wenn es vielleicht einmal Zeit kostet,

00:30:06: ich glaube, die Zeit, die sollte man sich dann tatsächlich nehmen,

00:30:10: um einfach da zu sein.

00:30:12: Und wenn man die Zeit selber nicht hat,

00:30:14: ich empfehle auch total gerne da vielleicht eine studentische Hilfskraft,

00:30:17: sich zu engagieren auf Minijobberbasis,

00:30:19: die dann auch mit einem Blick von außen vielleicht auch noch mal was mitnimmt.

00:30:22: Also so sollte vielleicht nicht vor die Kamera treten.

00:30:24: Aber jemand, der so ein bisschen affin ist für solche Tätigkeiten,

00:30:27: kann natürlich auch dann Skripte entwickeln, kann das schneiden,

00:30:30: kann Videos machen, was auch immer,

00:30:32: und hat den Blick von außen nochmal was andere vielleicht interessant finden.

00:30:35: Du sagst so, dass man halt sozusagen von außen vielleicht noch jemand rein nimmt,

00:30:38: finde ich auch gut.

00:30:40: Viele machen das, was sie jetzt auch mitgekriegt haben,

00:30:43: die stellen Azubis ein und sagen, okay, du bist jetzt Azubi bei mir,

00:30:46: aber ich würde gerne Social Media aufbauen, bis du Affiner drin.

00:30:49: Und ich habe schon viel gehört, dass Azubis das auch so.

00:30:52: Und halb, halb mit aufbauen.

00:30:54: Genau. Aber auch da wieder, ich kriege das auch so mit,

00:30:56: und das ist eine total schöne Entwicklung,

00:30:58: aber die dürfen das machen, wenn noch Zeit übrig ist.

00:31:01: Ich sage immer, schütze die Zeit.

00:31:03: Also zwei Stunden die Woche müssen möglich sein dafür,

00:31:06: dass du einmal durchplanst, okay, auf welcher Baustelle sind wir nächste Woche,

00:31:09: was ist ein cooles Kundenprojekt nächste Woche,

00:31:11: dass man es einmal durchsprecht, was können wir da mitnehmen,

00:31:13: dürfen wir da filmen, manchmal gibt es dann ja auch Regeln,

00:31:15: oder dass man da nichts mitfilmen darf oder so was,

00:31:18: aber dass man das einmal durchsprecht

00:31:20: und dass man es dann auch transparent macht.

00:31:22: Denn was passiert, Kunden sagen, ihre Leute hängen nur am Handy,

00:31:25: die anderen Kollegen, wenn es großer Betrieb ist,

00:31:28: die hängen nur am Handy oder der hängt nur am Handy,

00:31:30: ist man muss es transparent machen. Nein, das ist unsere Social Media Beauftragte.

00:31:33: Macht das, um uns nach außen darzustellen,

00:31:35: und man muss es wirklich transparent halten.

00:31:38: Hast du irgendwie Betriebe oder so was,

00:31:41: wo du halt als Peacarmor unterwegs warst,

00:31:43: wo dann Betriebe erst skeptisch waren

00:31:45: und vielleicht dir die Rückmeldungen geben haben,

00:31:48: wo du dich motiviert oder mit deiner Hilfe haben wirst versucht

00:31:51: und tatsächlich auch sogar im Recruiting erfolgreich?

00:31:53: Ja, also es kommt, das ist ja nichts,

00:31:55: nur weil du heute online gehst, hast du morgen die Leute vor der Tür stehen.

00:31:59: Das braucht einfach Zeit. Auch die Plattform muss erst mal verstehen,

00:32:01: egal welche Plattform, dass du da bist, dass du coole Inhalte machst

00:32:04: und dass es sich lohnt, deine Inhalte auszuspielen.

00:32:07: Von daher braucht das alles noch so ein bisschen Zeit,

00:32:09: bis man wirklich von diesen Leuchtturmprojekten aussprechen kann.

00:32:12: Aber es gibt ganz viele Leuchtturmprojekte,

00:32:14: gibt es schon da draußen.

00:32:16: Und sagen, was Handwerksbetriebe eventuell noch falsch machen,

00:32:20: beim Recruiting nehmen jetzt vielleicht nicht online vertreten zu sein.

00:32:24: Auch hier wieder, Rekrutierung ist auch kein Nebenjob.

00:32:26: Also sich wirklich die Zeit zu nehmen,

00:32:28: oft wird ja rekrutiert aus der Not heraus.

00:32:30: Wir brauchen eigentlich morgen jemanden.

00:32:32: Und da vielleicht auch mal mehr noch in die Strategie reinzugehen,

00:32:36: okay, was haben wir vor, wie möchte das Unternehmen wachsen,

00:32:38: wie stelle ich mir das vor?

00:32:40: Und dann vielleicht eben nicht aus der Not zu rekrutieren.

00:32:42: Weil dann fangen wir nämlich an, dass wir neben was wir kriegen.

00:32:45: Ja, wir haben keine Vorauswahl mehr.

00:32:47: Wir können nicht darüber nachdenken,

00:32:50: wo platzieren wir jetzt unsere Stellenanzeige?

00:32:52: Oder auf welches Event gehe ich, um vielleicht jemanden konkret

00:32:55: auch mal kennenzulernen, anzusprechen?

00:32:57: Und das passiert immer nur, wenn man die Not hat.

00:32:59: Also da lieber ein bisschen präventiv, vorsorglich, mit Strategie.

00:33:03: Und dann ganz bewusst auch zu rekrutieren.

00:33:06: Die einen sagen, hatten wir gerade zum einen sagen, die einen betrieben,

00:33:10: wir haben keinen Mangel, die anderen sagen, wir haben.

00:33:12: Aber nicht so zu trotz, haben wir zu wenig Handwerke.

00:33:15: Und der einen Betrieb sagt, ich werde zugelaufen mit Bewerbungen.

00:33:18: Wir haben trotzdem, es steht ja fest, es gibt Zahlen,

00:33:21: dass es zu wenig Handwerker gibt für die offenen Stellen, die wir haben.

00:33:25: Was könnte der Staat vielleicht machen, um das Ganze zu unterstützen,

00:33:30: die Ausbildung zu unterstützen, dass vielleicht mehr Leute sagen,

00:33:33: ich mach vielleicht einen Quereinstieg.

00:33:35: Hab ich ein schönes Beispiel, der Dachdecker,

00:33:37: der bei uns das Dach gemacht hat.

00:33:39: Also, letztes Jahr haben wir das Dach mal anlassen,

00:33:41: dieses Jahr den Balkon.

00:33:43: Und der hatte letztes Jahr Freitag mal eine Frau mit dabei.

00:33:45: Und ich habe gesagt, was machst du denn hier?

00:33:47: Die ist Notärztin.

00:33:49: Die hat aber irgendwie auf eine Stelle gewartet und hat dann immer Freitag

00:33:51: gesagt, ich möchte jetzt was anderes machen und hat bei ihm mitgearbeitet.

00:33:53: Man hat es überhaupt nicht gemerkt, dass sie Quereinsteigerin ist,

00:33:57: das es nicht gelernt hat.

00:33:59: Die hat natürlich auch die Tätigkeiten gekriegt, die man sich dann auch schnell

00:34:01: aneignen konnte.

00:34:03: Und dieses Jahr war sie nicht mehr mit dabei.

00:34:05: Sie hatte also eine Vollzeitstelle irgendwo gefunden im Krankenhaus.

00:34:07: Und es war aber ein anderer junger Mann dabei.

00:34:09: Dann habe ich gefragt, was hast du so gemacht?

00:34:11: Du bist Geselle, du bist Meister.

00:34:13: Du hast jetzt ein zweites Staatsexamen.

00:34:15: Da sage ich, Moment jetzt mal, der wartet auf eine Repstelle.

00:34:17: Und ist da jetzt auch als Quereinsteiger.

00:34:22: Total Patentsch gewesen.

00:34:24: Also cool, hohe Motivation.

00:34:27: Die Leute haben Bock zu arbeiten.

00:34:29: Die haben sich bewusst entschieden, beim Dachdecker als Quereinsteiger zu arbeiten.

00:34:32: Und dieses Potenzial sehen wir sogar nicht.

00:34:34: Stimmt, ja.

00:34:36: Und ich finde es ein mega Beispiel.

00:34:38: Und die Leute gehen natürlich irgendwann, das ist immer nur auf Zeit.

00:34:42: Die kommen natürlich klar.

00:34:44: Aber die kommen mit so einer hohen Motivation.

00:34:46: Und die sprechen natürlich dann auch später da drüber.

00:34:48: Oder unter ihren Studie-Kollegen.

00:34:50: Oder was auch immer. Das ist schon cool.

00:34:52: Also theoretisch nicht Kellnern, sondern im Handwerk-Explotiv neben Job.

00:34:56: Ja, genau.

00:34:58: Das hat man früher mal auf dem Land gearbeitet.

00:35:00: Und warum denn nicht im Handwerk?

00:35:02: Ja, ich bin mal gespannt, wo sich das Ganze hinentwickelt.

00:35:04: Und es ist schön, dass es jemand wie dich gibt,

00:35:06: der dann nach außen geht, zu den Betrieben geht,

00:35:08: auf Veranstaltungen geht und darüber auch spricht,

00:35:10: wie man das geben muss und wie das Entwicklung gehen kann.

00:35:13: Katrin, das war es eigentlich auch schon fast.

00:35:15: Ach, Mensch, das ging aber platt jetzt hier.

00:35:17: Dankeschön, dass du hier was aber.

00:35:19: Wir haben noch ein kleines Spiel, da war noch was.

00:35:21: Drei Fragen hätten wir noch an dich.

00:35:24: Und zwar wäre die erste Frage,

00:35:26: haben wir eigentlich schon drüber gesprochen,

00:35:28: aber egal noch mal, der geheimte für Betriebe,

00:35:30: die mit Social Media starten wollen.

00:35:32: Einfach mal machen, nicht so viel Sorge haben, einfach mal machen.

00:35:35: Okay, das ist doch eine super Tipp.

00:35:37: Zweite Frage, jetzt vielleicht auch schon fast privat.

00:35:39: Dann kannst du nicht mehr sehen.

00:35:41: Ich versuche tatsächlich selber nicht so viel

00:35:43: auf Social Media rumzuscrollen.

00:35:45: Es gibt so Coaches, die ...

00:35:47: Das ist natürlich jetzt so meine Bubble,

00:35:50: aber so Coaches, die einem immer sagen, wie schlecht man ist

00:35:52: und was man alles so nicht kann.

00:35:54: Und ich hab aber, wenn du mir hier die 30.000 Euro ...

00:35:57: Und dann bringe ich dich dahin.

00:35:59: Und man wird immer erst schlecht gemacht.

00:36:01: Und nur weil man da das Pop-Money aufmacht

00:36:03: und sehr viel Geld investiert,

00:36:06: wird man dann natürlich so etwas Gute gemacht.

00:36:08: Das kann ich nicht mehr sehen.

00:36:10: Da kann ich mich anhängen. - Ja.

00:36:12: Versteh ich. Letzte Frage.

00:36:14: Wenn du einen Wunsch für das Handwerk frei hättest,

00:36:16: was würdest du dir wünschen? - Schnelligkeit.

00:36:18: Und zwar nicht bei den Betrieben, sondern bei den Organisationen.

00:36:21: Ich wünsche mir mehr Schnelligkeit.

00:36:23: Damit gehen wir in den Feierabend, damit schließen wir diese Episode.

00:36:27: Katrin, danke, dass du da warst.

00:36:29: Danke dir für deine Zeit, für deine Hinreise hierhin.

00:36:32: Danke für die Einladung. - Sehr gerne.

00:36:35: Und viel Erfolg weiterhin als Speakerin.

00:36:37: Danke schön.

00:36:39: Das war's von uns.

00:36:41: Check gerne unsere Social Media Kanäle ab und hört gerne unsere

00:36:44: anderen Episoden rein, falls ihr es noch nicht getan habt.

00:36:47: Alle wichtigen Infos zu Katrin findet ihr in den Schaunot.

00:36:50: Sie verlinken euch alles, Wissenswerte zu Katrin.

00:36:52: Und auch unsere wichtigen Links.

00:36:54: Leute, ciao, macht's gut. Bis zur nächsten Episode.

00:36:57: Ende Gelände, Schicht im Schacht.

00:36:59: Das war's mit Hörmer Handwerk für heute.

00:37:01: Wir bedanken uns fürs Zuhören und wünschen allen eine arbeitsame Woche.

00:37:05: Abonniert den Newsletter und schaut für alles Weitere auf unserer

00:37:08: Homepage vorbei. Auf Wiederhören und bis zur nächsten Episode.