Altholz per Mausklick
Shownotes
Wie bringt man traditionelles Handwerk mit modernem E-Commerce zusammen? In dieser Episode erzählt Tim Schröder, wie er mit dem Onlineverkauf von Altholz sein Business startete und die Ideen für Mr. Timber und CharakterHolz entwickelte. Erfahre, wie Nachhaltigkeit im Tischlerhandwerk neu gedacht wird und welche Rolle sein betriebswirtschaftlicher Hintergrund dabei spielt. Hömma rein!
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Transkript anzeigen
00:00:00: Willkommen bei "Hör mal Handwerk", dem Podcast der Handwerkskammer Dortmund.
00:00:09: Bei uns steht das Handwerk mit seinen Macharinnen und Machern im Mittelpunkt.
00:00:13: Wir reden keinen Stuss, sondern Klartext. Viel Spaß beim Zuhören!
00:00:17: Tag, Leute! Mein Name ist Lina und ich habe heute Tim Schröder hier. Hi, Tim!
00:00:28: Hi Lina, grüß dich!
00:00:30: Tim sitzt nämlich gerade woanders. Ich staare nämlich gerade auf einem Bildschirm.
00:00:33: Tim, wo sitzt du denn jetzt gerade?
00:00:35: Ja, ich sitze da nähe von Würzburg in dem schönen Iphofen umgeben von Weinbergen.
00:00:40: Ja, also wie ihr hört, eine ganz besondere Folge. Wir sind ganz gespannt.
00:00:46: Und Tim ist Schreiner. Tim hat also ganz, ganz viel mit Holz zu tun.
00:00:52: Aber was genau und wie sein Arbeitsalltag aussieht, das besprechen wir gleich.
00:00:56: Denn wir haben wie immer ein kleines Spielparat und das ist "Dat bin ich".
00:01:01: Fünf Fragen. Tim, wir wollen einfach so ein bisschen wissen, wer du denn eigentlich bist.
00:01:05: Bock drauf?
00:01:06: Richtig Bock drauf.
00:01:08: Okay, also wir starten.
00:01:09: Erste Frage. Ich habe es gerade schon verraten. Tim, was machst du eigentlich?
00:01:14: Ja, ich bin Schreinermeister und Betriebswirt und habe hier mit einem Kollegen zusammen
00:01:17: unsere eigene Schreinerei und genau.
00:01:19: Wie lange bist du schon auf der Maluche?
00:01:22: Selbstständig gemacht, 2018. Und da vor meinem Betriebswirt, dann da vor meinem Meister
00:01:27: und da vor meiner Ausbildung inzwischen zeitlich mal kurz gearbeitet.
00:01:30: Und ich glaube, tatsächlich seit im Handwerk selbst, ich glaube so 2012, 2013, genau.
00:01:34: Was liebst du an deinem Job?
00:01:36: Dass wir Ergebnisse am Ende des Tages erzielen, also einfach Output liefern.
00:01:40: Und dass wir wahnsinnig kreativ sein können, uns ausleben können
00:01:43: und natürlich auch mit den Händen arbeiten und einfach am Ende des Tages was sehen,
00:01:46: was wir erschaffen haben.
00:01:47: Was war das Krasseste, was du an deinem Job gemacht hast?
00:01:50: Boah, da gibt es einiges. Was immer wieder Krasses bzw. auch ein bisschen Grenzerfahrung,
00:01:54: aber unter dem Strich wahnsinnig Spaß macht ist, wenn Projekte nicht ganz so klappen,
00:01:58: wie sie klappen sollten bzw. man muss fertig werden und man kommt dann so an eine 24-Stunden-Arbeitsgrenze dran
00:02:03: und man schafft dann fast 24 Stunden durch.
00:02:05: Und irgendwie ist das in dem Moment spannend, aber irgendwie macht es dann auch wieder Bock.
00:02:09: Und genau, also ich glaube so 24 Stunden durcharbeiten, das sind so die krassesten Erfahrungen.
00:02:13: Boah, da gehen wir gleich nochmal drauf ein, weil da habe ich ein paar Fragen zu.
00:02:17: Letzte Frage. Was ist das bescheuerte Vorteil gegenüber Handwerkern?
00:02:21: Das bescheuerte ist, dass wir alle nur rauchen, alle Cola trinken, alle Bildzeitungen lesen
00:02:25: und klassisch mittags nur ein Schüsselbrötchen essen.
00:02:28: Das kann ich widersprechen, das ist nicht so, sondern wir machen auch alle Sport,
00:02:31: wir ernähren uns auch alle gesund und haben auch Bock auf einen Lifestyle,
00:02:34: der uns über das Handwerk und dem Alter halt mal irgendwie gesund halten lässt.
00:02:37: Okay, da muss ich jetzt nachhagen. Was für ein Brötchen?
00:02:40: Schnitzelbrötchen.
00:02:42: Ach so, ich dachte okay, ihr habt ein anderes Wort für "Mettbrötchen",
00:02:45: was wir hier im Ruhrpott spannen.
00:02:47: Nee, nee, nee.
00:02:48: Bei uns war uns Leberkästbrötchen, bei uns in Bayern, genau.
00:02:50: Ah, okay.
00:02:52: Gut, das war, das bin ich.
00:02:54: Wir haben jetzt ein kleines Einbild gekriegt, wer du denn eigentlich bist.
00:02:57: Wir steigen auch direkt ein.
00:02:59: Tim, wie erwähnt, du bist Schreiner.
00:03:01: Genau, du bist auch Meister in diesem Bereich und Betriebswirt.
00:03:05: Wie kam es denn eigentlich dazu, dass du überhaupt eine Ausbildung in diesem Bereich gemacht hast?
00:03:10: Ja, ich glaube, die Grundidee fürs Handwerk oder für die Begeisterung,
00:03:14: was mit den Händen zu arbeiten, ist tatsächlich von meinem Onkel gestartet.
00:03:17: Früher im Keller als kleiner Bub mit 8, 9, 10 haben wir ein Modellbau gemacht
00:03:22: und es hat Spaß gemacht, mit der Laubsäge Sachen auszusegen.
00:03:25: Und ja, wie bei so vielen kamen dann irgendwann in der 8. und 9. Gelassenen Betriebspraktikum dazu
00:03:29: und da habe ich gesagt, komm, ich mache das beim Schreiner.
00:03:31: Am Anfang, was machst du beim Schreiner?
00:03:33: Ja, klar, irgendwie wahrscheinlich den ganzen Tag nur kehren
00:03:35: und irgendwelches Zeug hinterher räumen, aber irgendwie hat es mich dann nicht abgehalten
00:03:38: und dann habe ich mich beworben und ja, der Ausbildung, bzw. der Betrieb,
00:03:42: wo ich dann meine Praktikum gemacht habe, hat mich anschließend an allen Ferienjobs dann beschäftigt
00:03:47: und habe auch angefangen, meine Ausbildung drin zu machen.
00:03:49: Und genau, das war eigentlich so der Weg zum Handwerk
00:03:52: und ich hatte damals einen supertollen Chef in dem Praktikum
00:03:54: und ich glaube, wenn ich ihn nicht gehabt hätte, wäre ich heute wahrscheinlich auch nicht hier, wo ich sitzen würde.
00:03:58: Er macht also viel aus, was im Arbeitsumfeld man halt auch ist, ne?
00:04:01: Alle Fälle, ja.
00:04:02: Wie kam es dazu?
00:04:03: Da hast du direkt danach auch den Meister gemacht?
00:04:05: Beziehungsweise warum hast du den Meister überhaupt gemacht?
00:04:07: Genau, ich habe eine relativ holpereke Ausbildung.
00:04:09: Also ich habe angefangen in Wiesbaden mit Teil 1, sage ich, oder im ersten Lehrjahr
00:04:15: und bin dann mit zwei Betrieben bei Insolvenz gelaufen
00:04:18: und anschließend bin ich dann ins schöne Bayern, in die Nähe von München, in den Tegernseh gewechselt
00:04:23: und habe da meine Ausbildung weitergemacht.
00:04:25: Und irgendwie habe ich auch da nie so richtig Fuß fassen können,
00:04:28: war dann auch viel umgezogen mit der Werkstatt, viel auf und ab.
00:04:30: Wir waren immer wichtig in kleinen Betrieben zu arbeiten,
00:04:33: aber kleine Betriebe heißen natürlich auch, ich sage mal, viel Berg- und Talfahrt
00:04:36: und irgendwie habe ich dann gedacht, nee, ich muss mal hier raus, ich will was anderes machen,
00:04:40: ich will studieren und für diesen Studium, weil ich halt nur einen Realschlöpfschluss habe,
00:04:44: brauchst du ja, sage ich mal, auf den zweiten Bildungsweg einen Meister
00:04:47: und das war so ein bisschen der Auffänger, wo ich gesagt habe, hey, ich mache Meister,
00:04:50: ich gehe auf die Meisterschule und habe aus diesem Grunde,
00:04:52: weil ich halt eigentlich gezielt aus dem Handwerk weg wollte,
00:04:55: nur eine sehr, sehr kurze Zeit im Handwerk gearbeitet habe,
00:04:57: also ich glaube, es sind halb bis dreiviertel Jahre, war ich ausgelernt
00:04:59: und dann ging auch schon wieder die Meisterschule losgenommen.
00:05:01: Okay, was wolltest du studieren, wenn du sagst, du wolltest eigentlich das Ziel zu studieren?
00:05:05: Also es ist von Holstechnik bis hin zu Innenarchitektur oder Architekt,
00:05:09: da wäre tatsächlich verschiedenstes dabei gewesen.
00:05:12: Also ich glaube tatsächlich, irgendwas in die Richtung Architektur hat mir getaubt, genau.
00:05:17: Okay, das heißt, du hattest eigentlich die Ausbildung angefangen,
00:05:20: dann irgendwann das Ziel gab, na ja, ich mache jetzt den Meister und will dann irgendwann studieren,
00:05:24: warum ist es dann anders gekommen?
00:05:26: Ja, ich glaube, das ist so ein bisschen ein grundgesellschaftliches Problem.
00:05:30: Ich glaube, dass man einfach oft der Meinung ist, dass man im Handwerk kein Geld verdienen kann
00:05:33: und das es halt oft immer heißt, so hey, mach eine Ausbildung, so ein bisschen als Sprungbrettung,
00:05:36: dann geh weiter ins Studium und ich finde, wir haben im Handwerk wahnsinnig viele gute Ausbildungsberufe
00:05:41: und irgendwann habe ich so ein bisschen für mich diesen Leitspruch entwickelt.
00:05:45: Ich bin da meine, man muss kein Studium haben, um am Ende des Tages Geld verdienen zu müssen.
00:05:49: Also man muss nicht unbedingt studieren und das war so ein bisschen der Leitgedanke daran
00:05:52: und damals, wie ich auf die Meisterschule gegangen bin, war es tatsächlich das feste Ziel.
00:05:56: Das ist aber wahrscheinlich auch Teil 1 und Teil 2, so ein bisschen,
00:05:59: denn Teil 3, Teil 4 feck mal bei uns an, also mit dem Ausbilderschein feck mal bei uns an,
00:06:03: mit dem Betriebswirtschaftlichen und da habe ich auch nicht ganz genau so hingeguckt
00:06:06: und wir haben ja also ein bisschen durchgewurschtelt und habe gedacht, na ja, komm, das nehme ich jetzt
00:06:09: und brauche halt und irgendwann studiere ich eh und genau.
00:06:12: Okay, und dann hast du den Meister gemacht und hast dann aber fast unmittelbar danach den Betriebs hier noch dran gehangen?
00:06:18: Ja, genau, und das war dann so während der Hälfte vom Meister habe ich mir dann irgendwann gedacht,
00:06:23: so boah, nee, irgendwie so ein Studium, irgendwie taugt es mir ja doch
00:06:26: und es gab so ein bisschen einen Gedankenwechsel
00:06:29: und in der Zwischenzeit habe ich auch schon angefangen, ein bisschen das Unternehmen aufzubauen,
00:06:33: in dem ich heute sitze, genau, und dann war irgendwie für mich klar,
00:06:37: wenn ich mich selbstständig machen möchte, ist und bleibt einfach das Ahren des Oldies Betriebswirtschaftliche,
00:06:41: weil ich das einfach halt die letzten Jahre in den Betrieben, wo ich gearbeitet habe,
00:06:44: einfach gesehen habe, ich habe hervorragende Lehrherren gehabt,
00:06:48: wahnsinnig gute Handwerke, aber Zahlen und Rechnen, es war schwierig, also ganz, ganz schwierig
00:06:53: und da habe ich gesagt, nee, es ist wahnsinnig wichtig, ein sauberes Fundament zu haben,
00:06:56: auf einem sauberen Boden zu stehen und deshalb habe ich gesagt, hey, ich habe aber vielleicht in Teil 3, Teil 4,
00:07:01: wie eben schon erwähnt, ein bisschen geschlafen und habe gesagt, nee, ich muss da betriebswirtschaftlich einfach sauberes Fundament haben
00:07:07: und der Weg über den Betriebswirt im Handwerk, das kann ich glaube ich mir gut vorstellen
00:07:12: und genau, das war auch am Ende der Grund, warum ich gesagt habe, hey, das mache ich nochmal und ja.
00:07:16: Hast du während der ganzen Zeit, ich meine, es ist schon viel, was du da gelernt hast,
00:07:21: gab es dann auch mal irgendwann Zweifel oder wo du sagst, hey, was mache ich hier eigentlich, gar keine Lust, ich schaffe das nicht oder so?
00:07:28: Ja, also mein, so ein Meister ist natürlich auch so eine Geschichte, wenn man, also was ist ein Meister?
00:07:34: Meister, ich gehe auf die Meisterschule, das heißt, ich habe 3 Jahre lang Ausbildung gemacht,
00:07:37: habe nicht viel Berufserfahrung und aus meiner Sicht ist es heute auch als Chef in einem Schreinerunternehmen,
00:07:41: es ist so ein Meister, ist eigentlich ein Unterschied zwischen Meistern und Gesellen,
00:07:44: ist nicht unbedingt, dass er eine Meisterschule gemacht hat, sondern schlussendlich einfach die Erfahrung
00:07:48: und es gab natürlich immer wieder Situationen, wo ich auch gesagt habe, ich sitze eigentlich hier wahnsinnig frisch aus gelernt,
00:07:52: was will ich eigentlich machen, wo will ich hin und natürlich wurden Themen auch besprochen, die man nicht richtig getaugt haben
00:07:58: oder wo ich gesagt habe, boah, brauche ich nicht, will ich nicht und klar, sicherlich gab es auch mal Zweifel dran.
00:08:02: Was mir wahnsinnig gut getan haben, war dann einfach so ein bisschen der Wendepunkt,
00:08:05: als ich dann eine Idee hatte, dass ich dann später auch zum Unternehmen gegründet habe
00:08:09: und einfach ein ziemlich festes Ziel vor Augen hatte und auch die Charakter als Game-Ber habe ich ja schon
00:08:14: am Ende des Betriebswürdes gegründet, also so, ich sag mal, drei, vier Monate vor dem Ende,
00:08:21: ich habe den Notartermin schon ab da die Game-Ber hat gegründet und wusste einfach, was ich wollte
00:08:24: und wusste, ob ich so ein bisschen einen Sinn und einen Zweck in der ganzen Schule,
00:08:27: in der ganzen Lernerei, in der Schule gesehen habe und das war natürlich wahnsinnig Motivationsbooster
00:08:32: und hat mir geholfen. Aber klar, es gibt Tage, wo man sich frühstern in die Schule quälen und denkt zu meiner Güte,
00:08:36: was mache ich eigentlich, ja.
00:08:38: Mir hat ein kleines Vögelchen gezwitschert, dass du eine, ich muss es nochmal ablesen,
00:08:43: damit ich nichts falsch sage, eine Holzstauballergie hast. Wie genau kommt man dann auf die Idee,
00:08:50: sein Leben lang sozusagen, ja cool, ich arbeite einfach die ganze Zeit mit Holz oder wusstest du das gar nicht?
00:08:56: Ja, ein also so richtig wussten Tool, natürlich, ich habe in der Kindheit einfach oder in der Jugend
00:09:01: sehr oft Nasenbluten gehabt und hatte immer so ein bisschen den Verdacht auf Gräser,
00:09:04: weil ich halt im früher Radsport gemacht habe und Mountainbiken und habe immer gedacht,
00:09:08: Gräser, da irgendwie eine Allergie. Ja, und irgendwie haben wir ja angefangen,
00:09:12: immer zu testen und ja, es ist tatsächlich so, dass ich einfach früher auch schon,
00:09:17: wenn ich aktiv in der Werkstatt arbeite, oder heute auch noch, ich sitze ja heute,
00:09:20: ich will nicht sagen leider, aber einfach, ich sitze mittlerweile mehr im Büro
00:09:23: und bekomme da weniger Staub mit, aber wenn es mal so ein paar gibt, wo ich auch mal oben was arbeite,
00:09:27: merke ich einfach, die ganzen Nebenhöhlen sind zu, die ganze Nase ist zu und ja, man merkt einfach,
00:09:31: dass ich, ja, ich glaube tatsächlich als klassischer Schreiner, tagelang im Unternehmen
00:09:35: nicht mehr richtig arbeiten könnte aufgrund der Allergie, genau, oder müsste halt der Maske tragen.
00:09:38: Es ist ein bisschen nach und nach so ein schleichender Prozess gewesen,
00:09:41: vielleicht ist es auch was, wo eventuell über die Gräser natürlich was da war
00:09:45: und durch den Holz irgendwie dann reagiert hat, genau, aber es ist tatsächlich so,
00:09:49: dass ja, ich habe da tatsächlich Probleme mit her.
00:09:52: Krass, also ich musste irgendwie ein bisschen schmunzeln, als ich das mitgekriegt habe
00:09:56: und dachte mir, okay, das ist aber ein sehr großer Fun-Fact.
00:09:59: Richtig.
00:10:01: Aber krass, aber du kannst jetzt trotzdem so ein bisschen arbeiten,
00:10:04: aber wenn du jetzt schon sehr intensiv in der Halle stehst zum Beispiel, dann sagst du, okay, ich muss jetzt raus.
00:10:09: Ja, genau, das ist ja natürlich so, dass wir im Schreiner Handwerk alles Absaugungen betreiben
00:10:13: und jedes Handgerät wird abgesaugt, jede Großmaschine wird abgesaugt.
00:10:17: Und natürlich, was es am Ende geht, ist, wenn ich sage mal irgendwie Schleife mit einer Handmaschine,
00:10:22: mit einem Schleifer und keinen Staubsaugerbeutel dran habe oder ich habe keine direkte Absaugung am Gerät
00:10:26: und dann habe ich einfach einen wahnsinnig feinen Staub und da reagiere ich an einfach.
00:10:30: Und klar, es ist nicht so, dass ich nichts mehr machen kann und dass ich irgendwie dann rot anlaufen und umfallen.
00:10:34: Aber man merkt einfach, die Nase wird zu und genau, es ist, ja.
00:10:38: Du hast gesagt, du machst nicht ganz mehr so viel in der Schreinerei, im Beruf selbst,
00:10:44: aber wenn du was in dem Beruf machst, also als Schreiner, was genau macht dir denn am meisten Spaß?
00:10:49: Es klingt mittlerweile ganz interessant, aber ich glaube, am meisten Spaß mache,
00:10:53: wenn ich irgendwie eine Baustelle mit jemandem habe und in Anführungszeichen so ein bisschen
00:10:57: nicht mal unbedingt der Kapu sein muss, sondern einfach so ein bisschen vor mich herarbeiten kann.
00:11:03: Ich höre mittlerweile auch, auch wenn es Mitarbeiter sind, gerne auf Anweisungen und sage, hey, mach mal das,
00:11:08: oder machen wir jenes, in Hälfte gern als Helfender Hand gehe ich mit.
00:11:11: Was mir wahnsinnig Spaß macht im Büro, also ich selbst natürlich im Büro mache ich natürlich die ganzen bürokratischen Geschichten,
00:11:17: was natürlich täglich anfällt.
00:11:20: Das ist ja aber auch so, ich bin ja bei uns dann noch für den Vertrieb zuständig.
00:11:23: Und beispielsweise, wo ich wahnsinnig Freude dran habe und wo natürlich auch das Schreiner-Nau-How extrem wichtig ist,
00:11:28: ist einfach, ich lade sehr gerne Küchen, also Küchen ist was, wo ich Spaß dran habe,
00:11:32: wo man einfach mal ein bisschen ein schönes Projekt hat und einen schönen Vor- und Nachher-Effekt sieht.
00:11:37: Und das ist beispielsweise was, was ich total gerne auch mache, oder auch den ganzen Vertrieb vom Altholzangebot herstellen,
00:11:41: mit den Kunden telefonieren.
00:11:43: Also das heißt, ich bin zwar aus dem tatsächlichen klassischen Schreiner-Geschäft an der See gestehen
00:11:48: und Auto beladen und irgendwas vor Ort montieren raus, aber ich habe ja immer noch durch den Vertrieb,
00:11:52: durch die Tätigkeiten, immer noch natürlich hier ein bisschen Kontakt zum Holz, zu den Schreinern und genau.
00:11:58: Was macht denn den Beruf als Schreiner so besonders?
00:12:01: Also die Frage habe ich mich tatsächlich auch die Tage mit der ersten und der Praktikanten unterhalten,
00:12:04: wo wir auch drüber gesprochen haben, was ist eigentlich das Toll am Schreiner Handwerk.
00:12:07: Und ich finde das Toll am Schreiner Handwerk, wir haben natürlich eine wahnsinnige Kreativität.
00:12:10: Ja, was heißt so bei Kreativität?
00:12:12: Ich meine, Glotten am Ende in den Elektriker hat eine, sagen wir mal, eine Linie, wie am Ende eine Steckdose an die Wand zu schrauben hat.
00:12:17: Wir kommen vielleicht zu dem Ziel auf drei Wegen.
00:12:19: Ja, schlussendlich gibt natürlich aber auch der Kunde vor, was er haben möchte.
00:12:22: Also wir können uns ja auch nicht total kreativ ausleben und du könntest so machen, wie wir da Bock drauf haben.
00:12:26: Sondern das, was einfach cool ist beim Schreiner Handwerk, du kommst mit wahnsinnig vielen Materialien in Kontakt,
00:12:30: ob es Leder ist, ob es Stoff ist, ob es Klasse ist, Kunststoff.
00:12:33: Also du hast einen einfach extremen Materialmix, was es einfach total spannend in den ganzen Projekten macht.
00:12:39: Und einfach auch dieses Handwerkliche, du hast die Möglichkeit mit modernsten Maschinen zu arbeiten,
00:12:45: hast aber auch die Möglichkeit, ich sag mal, mit einem Handhobel und noch mit einem Schraubenzieher eine Schraube reinzudrehen.
00:12:51: Sondern du hast halt wirklich einen technisch totalen Mix.
00:12:54: Du hast da natürlich auch in der Handwerklichen Kunst irgendwie noch drin und hast einfach die Möglichkeit, mit den Händen was zu schaffen.
00:13:01: Und irgendwie da die Kombination, finde ich, macht einfach ein Schreiner Handwerk wahnsinnig lebhaft.
00:13:05: Und dann muss man natürlich auch sagen, man kann auch sehr, sehr viel für sich selbst machen.
00:13:09: Also wenn ich jetzt hier die Mitarbeiter sehe oder auch die Praktikanten gesehen habe, die hat dann auch große Augen bekommen,
00:13:13: "Hey, ich bräuchte einen neuen Schrank oder ich bräuchte ein neues Bett oder wie auch immer."
00:13:16: Du hast halt die Möglichkeiten, die aus Holz sehr, sehr viel selbst zu bauen.
00:13:20: Und das ist natürlich cool.
00:13:21: Du sattest gerade Praktikantin, da gehe ich mal kurz auf einen.
00:13:24: Habt ihr denn viele Frauen bei euch beziehungsweise kommen dann viele Frauen zu euch?
00:13:30: Ja, ich habe jetzt leider keine Zahlen mehr im Kopf, aber letztes Jahr, also wir haben tatsächlich,
00:13:34: ich glaube letztes Jahr so um die 20 Praktikanten oder so, Praktikanten und Praktikanten.
00:13:38: Und tatsächlich von Biss, also von Schulpraktikern, wo sie sagen, hey, ich muss jetzt hier mal zwei Wochen was machen,
00:13:43: wie jetzt für kurz eine Freiwillige, die einfach gesattet haben.
00:13:46: Ich habe mir nach einem Abbiefer ein Jahr frei genommen und will verschiedene Standwerksberufe lernen.
00:13:50: Aber auch von Leuten, die sagen, ich muss beispielsweise bei der FHWS, wenn man auf der Fachhochschule studiert,
00:13:56: muss man, wenn man Architektur studiert, braucht man so eine Art Praktikum, so eine Langzeitpraktikum,
00:14:00: mal drei, vier Monate irgendwo arbeiten.
00:14:02: Genau, also wir haben tatsächlich einen großen Spektrum an Praktikanten und Praktikanten und das ist super cool.
00:14:06: Und ja, wir werden sehr, sehr gerne hergenommen als Betrieb.
00:14:10: Und es ist auch so ein bisschen bekannt dafür, dass wir, ja, ich sage, ich glaube, dass wir den jungen Leuten schon was Cooles bieten können,
00:14:16: auch einen coolen Einblick bieten können, was eigentlich das Schranhandwerk am Ende des Tages ausmacht.
00:14:20: Aber das klingt jetzt schon, würde ich sagen, dass das Handwerk durch euch ein gutes Image hat.
00:14:26: Hin und wieder hörst du, also ich kenne das selbst aus meiner Schulzeit, wo mache ich denn jetzt ein Praktikum
00:14:30: und dann kam das eigentlich gar nicht in Frage, das Handwerk zu gehen.
00:14:32: Also, kommt tatsächlich aktiv auch jüngere Leute zu euch und sagen, hey, ich habe Bock, was im Handwerk zu sehen
00:14:37: und möchte auch was lernen.
00:14:40: Ja, wir sind, also ich finde einfach, was haben wir uns alle hier, ob es jetzt die Mitarbeiter oder wir in der Geschäftsführung sind,
00:14:46: einfach ein bisschen auf die Fahne geschrieben, das Handwerk einfach zu gestalten, zu leben und einfach weiterzugeben.
00:14:51: Und wir bieten ja unter anderem auch Schreinerkurse an.
00:14:55: Das war jetzt, sage ich mal, auf der, also wir verkaufen Schreinerkurse, so ein Tag Event.
00:14:59: Und wir haben aber festgestellt, dass die Leute Spaß haben, einfach mal was in der Werkstatt zu erleben.
00:15:03: Und wir sind aber auch in der Nachwuchsförderung wahnsinnig aktiv hier.
00:15:06: Wir sind ja nicht beäuchern der Handwerkskammer in Dortmund, sondern bei uns hier in Würzburg
00:15:09: und machen da ja auch den Machertag und sind an verschiedensten eigentlich bei jedem,
00:15:14: bei jedem, wo man irgendwie ums Thema Nachwuchs geht, heben wir ganz gerne die Hand und sagen, wir sind dabei, wir helfen,
00:15:18: weil es einfach wahnsinnig wichtig ist und ich finde, ja, die Ausbildung muss unterstützt werden.
00:15:23: Deshalb haben wir jetzt auch insgesamt jetzt startet bei uns jetzt am 2. September wieder das neue Ausbildungsjahr
00:15:28: und insgesamt haben wir jetzt drei Azubis, Azubin bei uns, ein Azubine und zwei Azubis und super cool.
00:15:34: Und man muss einfach was machen und ich finde, Praktikarys zum geben oder beziehungsweise auch Praktikanten anzunehmen,
00:15:40: finde ich einfach für beide Seiten extrem charmant.
00:15:43: Man lernt das Handwerk kennen, man lernt die Leute kennen.
00:15:45: Wir sagen auch, bevor jemand bei uns anfängt zu arbeiten, wir bestehen auch wirklich auf eine Woche Probezeit
00:15:49: oder Probewoche, sage ich mal, so eine Art Praktikumwoche oder wer niemand bei uns auch in der Ausbildung macht
00:15:53: und möchten einfach wirklich nicht nur was eben Ende auf dem Schulzeug steht, sondern einfach wissen,
00:15:58: wie kann der oder diejenige wirklich mit den Händen arbeiten, genau.
00:16:01: Cool, also sehr, sehr schön, dass ihr euch auch so einsetzt, auch bei den Kollegen in Würzburg in der Kammer.
00:16:06: Wir brauchen noch mehr solche Betriebe und vielleicht hört ja auch gerade der ein oder andere Betrieb zu
00:16:12: und sagt, boah, das ist ein cooles Beispiel, ich habe auch Bock.
00:16:15: Ihr könnt euch jederzeit gerne bei uns in der Handwerkskammer dort und melden
00:16:18: und wir freuen uns über jeden, der Bock hat, den Nachwuchs zu zeigen, dass Handwerk einfach cool ist.
00:16:23: Richtig.
00:16:24: Wir haben jetzt so ein bisschen, ja, du hast halt durchscheinen lassen, dass du selbstständig bist,
00:16:28: auch mit gar nicht mal alleine selbstständig auch, ne?
00:16:31: Also es gibt Charakterholt und es gibt auch Mr. Timmer, habe ich so gehört.
00:16:36: Magst du denn erklären, was wie und wie kam es zu allem?
00:16:41: Ja, der Staat hat damit begonnen, dass ich in der Ausbildung am Tegernsee damals sehr, sehr viel mit Altholz gearbeitet habe.
00:16:48: Dann bin ich in die Meisterschule gegangen und das hatte ich ja vorhin schon mal erwähnt,
00:16:51: dass ich während der Meisterschule schon angefangen habe, so ein bisschen an dem Geschäftsmodell zu fallen
00:16:54: und mir ist dann aufgefallen, hier in Würzburg hat man gar nicht so richtig die Wertschätzung für das alte Holz
00:16:59: und die ganzen alten Schäulen, die abgerissen werden, die werden verbrannt oder die werden irgendwie eingelagert
00:17:04: und wird dann am nächsten Osterfeuer verbrannt oder wie auch immer.
00:17:07: So, und dann bin ich hingegangen, habe gesagt, nee, da irgendwie muss man was machen.
00:17:10: Wir haben am Tegernsee, haben das teuer aufgekauft, haben das teuer verarbeitet, genau, dann bin ich hingegangen,
00:17:13: ersten Lagerplatz gemietet, habe das dann angefangen und ja, und irgendwie ist dann daraus immer mehr geworden.
00:17:18: Ich habe es dann bei Iwer Klan anzeigen, so ein bisschen verkauft, irgendwann ging das, hat das auch,
00:17:21: sag ich mal, in Rahmen gesprengt, dann habe ich es als geerste Gewerbe angemeldet.
00:17:24: Und die erste Firma, also die Firma an sich, ist die Charakterholz GmbH
00:17:28: und ich war schon immer ein Fan davon, irgendwie Markenzug bilden.
00:17:31: Also Charakterholz, wenn man das hört, Charakterholz, da kannst du ja wirklich alles drunter machen.
00:17:35: Du kannst eine Zimmerreihe, du kannst eine Schreinereihe, du kannst ein Holzhandel,
00:17:38: du kannst wirklich unter Charakterholz kannst, du kannst alles laufen lassen, das irgendwie mit dem Thema Holz zusammen.
00:17:42: Und das war mir wahnsinnig wichtig, weil ich gesagt habe, ich möchte nicht irgendwie, ich sage mal jetzt hier,
00:17:46: die Altholzfirma heißen und dann wirklich nur auf Altholz mich spezialisiert haben im Firmennamen,
00:17:52: sondern mir war es schon immer wichtig, einen Firmennamen zu wählen, der bestmöglich breitgefächert ist,
00:17:56: um möglichst viele Individualisierungen beziehungsweise Trends auch mitzunehmen.
00:18:00: So, und dann war halt die erste Marke, die wir gegründet haben, war Mr. Timber,
00:18:03: Altholz mit Charakter und genau da, es war so ein bisschen die Idee,
00:18:07: wie ich damals das Altholz gekauft hatte, dann auf den Lagerplatz gesetzt hatte,
00:18:10: sind nur Leute aus dem Umkreis gekommen. Und irgendwann habe ich mir gedacht,
00:18:12: gab es gibt Leute, die fahren teilweise 2, 3 Stunden hierher, ist dann immer mehr geworden
00:18:17: und irgendwie habe ich gesagt, warum verpack ich das nicht in Karton, machen Art Produkt draus
00:18:21: und versend es europaweit, ja, genau. Und dann habe ich damit angefangen
00:18:24: und war eigentlich Pionierarbeit geleistet in dem Bereich, einfach mal ein Holzbalken in Karton zu stecken
00:18:30: und heuer oberweit zu versenden. Viele haben mich am Anfang blöd angeguckt.
00:18:33: Wir haben es durchgezogen und das funktioniert bis heute.
00:18:36: Ja, und dann haben die Leute gesehen, Mr. Timber, es gab ein Online-Shop,
00:18:39: wir haben auf eBay, auf Etsy, Amazon, was da alles gibt, verkauft und irgendwie sind die immer wieder
00:18:44: auf den Titel "Handwerksmeister", weil das halt bei mir drin stand, sind die halt drübergestolpert
00:18:49: und dann kamen die ersten Anfragen, ich brauche ein Tisch, ich brauche ein Bett,
00:18:51: ich brauche hier, was ich brauche, da was könntest du nicht machen.
00:18:54: So, und ich hatte aber halt nur eine Lagerhalle, ich hatte halt das Produktsortiment
00:18:57: zwischenzulieferer eingekauft und dann ist so ein bisschen die Idee entstanden, mehr daraus zu machen.
00:19:02: Dann habe ich auch zwei Geschäftspartner dazu bekommen, hat zwar zu 2020, also knapp zwei Jahre nach dem Start
00:19:08: und dann ging es los und genau, dann haben wir angefangen in einer weiteren Schreinerei,
00:19:13: immer wieder kleine Möbelserien zu fertigen, kleine Möbel, kleine Innenausbauten etc. zu machen.
00:19:17: Bis es hin, dann so ging das, ich glaube, dann Mitte oder Anfang 2020,
00:19:21: tatsächlich eine eigene Schreinerei gemietet haben, haben Maschinen gekauft
00:19:25: und haben gesagt, jetzt machen wir auch noch Altholz in der Schreinerei, also ich sage mal so die Altholzschreinerei.
00:19:29: Ja und daraus ist dann aber auch geworden, dass wir im Altholzsegment natürlich im sehr hochpreisigen Segment tätig sind
00:19:35: und dann ist so ein bisschen die, ist es raus geworden, dass wir bei Leuten unterwegs waren
00:19:39: und dann haben wir, ich sage mal, jetzt die Wandverkleidung gemacht,
00:19:42: sondern hört man ja, die bauen gerade um und es sind noch Zimmertüren zu machen, es ist noch Fußböden zu machen oder oder oder
00:19:46: und dann war es irgendwo, wo wir gesagt haben, hey, wir können das eigentlich, wir sind Schreinermeister,
00:19:50: wir sind alles Fachleute, wir könnten dir das auch anbieten, nur es steht halt nicht auf unserer Visitenkarte.
00:19:54: Genau und daraus ist dann entstanden, dass wir gesagt haben, wir brauchen eigentlich noch eine Marke für ganz klassische, stinknormale Schreinerei
00:20:01: und deshalb gibt es jetzt die Marke Charakterholz, wir schaffen Räume
00:20:05: und diese Marke sind ja kurz vor dem Launchen, da haben wir jetzt den Produkadel oder den Aktenlookbook gemacht mit den letzten Referenzen,
00:20:10: jetzt gibt es ein Instagram-Account, Linken-Account und auch bald eine Webseite, die jetzt fix und fertig ist
00:20:15: und genau und da bieten wir sozusagen unter der Charakterholz GmbH, also unter der Firma,
00:20:20: da bieten wir neben Mr. Timber, eben jetzt halt auch die zweite Marke für wirklich ganz normale klassische Schreinereiarbeiten an.
00:20:25: Ah, okay, also haben wir jetzt auch noch ganz, ganz, ganz heißen...
00:20:30: Heiße News, richtig. - Ja, heiße News willkommen.
00:20:33: Oh, cool.
00:20:34: Ja, sehr, sehr spannend.
00:20:35: Du hast gerade gesagt, ihr habt unter anderem auch 2020 mitgenommen,
00:20:39: so ein bisschen mit Gründung oder richtig Staat.
00:20:41: Wir wissen alle, was 2020 los war. - Ja.
00:20:44: Hat euch das da irgendwie mit Corona,
00:20:46: soll ich das in die Quere kommen?
00:20:47: Oder konntet ihr dann trotzdem bei euch so ein bisschen werkeln,
00:20:50: die's das machen?
00:20:52: Und das hat alles geklappt oder hattet ihr da auch Probleme?
00:20:55: Also, ich muss tatsächlich sagen,
00:20:57: war natürlich nicht schön, was da war,
00:20:59: was hat's wahnsinnig in die Karten gespielt?
00:21:01: Dadurch, dass wir natürlich einen Onlineversand hatten,
00:21:04: was haben die Leute gemacht, die saßen zu Hause,
00:21:06: die haben das Geld nicht zum Reisen ausgegeben,
00:21:09: die konnten nicht in den Baumarkt oder erst später.
00:21:11: Was haben sie gemacht, dem Internet Baumaterial bestellten,
00:21:14: haben sich das eigene Zuhause umgebaut.
00:21:16: Und wir sind da Rekordumsetze gefahren in den Jahren.
00:21:19: Es war Wahnsinn, was wir da verkauft haben,
00:21:21: was wir da gemacht haben, was wir gerödelt haben,
00:21:23: natürlich mit einer wesentlich kleineren Mannbesatzung wie heute.
00:21:27: Und wir haben geliefert. Und das war tatsächlich für uns,
00:21:29: war Corona eher ein Zugewinnen, geschäftlich gesehen,
00:21:33: wie tatsächlich, also wenn ich mir überlege,
00:21:36: andere Handwerksberufe wie die Reserialhandwerk,
00:21:38: die hatten einen Berufsverbot, die durften nicht.
00:21:41: Und wir standen immer noch in der Lagerhalle,
00:21:43: bis nachts ein Paket gepackt und haben's versendet und gemacht und getan.
00:21:47: Krass. Du hast gerade gesagt,
00:21:49: euer Team war damals kleiner als jetzt.
00:21:51: Wie groß seid ihr jetzt mittlerweile?
00:21:53: Ich bin jetzt die neuen Arzt-Hubi, so wie wir es zu bieten.
00:21:56: Da sind insgesamt zwölf Leute, genau.
00:21:59: Oh, schön.
00:22:00: Du hast gerade schon ein bisschen was ausgeplaudert,
00:22:02: eure weiteren Ziele. Habt ihr da noch irgendwas,
00:22:05: was du noch ausplaudern könntest?
00:22:07: Ja, also es ist so, dass wir mit der Gründung von der neuen Marke
00:22:12: zielen wir noch mal auf einen ganz neuen Markt ab.
00:22:14: Also spricht die klassische Schreinerei.
00:22:16: Und da brauchen wir natürlich auch einen größeren Maschinenpark,
00:22:19: mehr Platz und auch mehr Manpower.
00:22:22: Wir haben einen längerem dran, einen Neubau-Projekt.
00:22:25: Wir wollen unsere Schreinerei auch vergrößern.
00:22:27: Wir haben leider so das eine oder andere Naturschutz-Thema
00:22:30: auf dem Tisch liegen.
00:22:32: Ob es die Umsiedlung von Eidechsen ist oder die Umsiedlung von Fledermäusen.
00:22:36: Wo wir seit Jahren ein bisschen hier kämpfen.
00:22:38: Und uns auch hier die Handwerkskammern Witzburg sehr gut unterstützt.
00:22:41: Auch für sowas ist ja die Handwerkskammer
00:22:43: dann ein guter Ansprechpartner, wenn es Probleme gibt in der Region.
00:22:46: Wir hoffen, dass wir dieses Jahr noch unsere Bau genehmigen,
00:22:50: die wir gekauft haben.
00:22:52: Es ist tatsächlich sehr schade.
00:22:54: Aber wenn das tatsächlich dann kommt, dann ist das Ziel erreicht.
00:22:57: Unser Ziel war es, einen schönen, großen Neubau
00:22:59: mit einer modernen Schreinerei und dann die zwei Marken zu verwalten
00:23:02: und dann einfach hochwertigen Innenausbau anzubieten.
00:23:05: Und das tatsächlich in der kompletten Dachregion oder europaweit.
00:23:08: Wir scheuen uns auch nicht vor Grenzen oder von Entfernungen.
00:23:12: Das ist das, wo der Kunde uns benötigt.
00:23:14: Da fahren wir hin und machen es.
00:23:16: Wir wünschen euch auf jeden Fall dafür sehr viel Erfolg.
00:23:19: Damit ihr ganz schnell umgesetzt werden kann.
00:23:21: Wie kam es dazu, dass du das gerade vorhin schon mal angerissen hast,
00:23:24: dass ihr so Kurse macht?
00:23:26: Ja, genau. Das war ganz am Anfang neben dem Altholz ein bisschen ein Thema.
00:23:29: Da gab es witzigerweise eine Nähe von Dortmund auch ein Unternehmen,
00:23:33: was sich so ein bisschen so eine Schreinerkurse aufgebaut hat.
00:23:36: Und so ein bisschen so ein Franchise-Konzept daraus machen wollte.
00:23:39: Genau unter denen haben wir es mal versucht.
00:23:41: Es hat aber nicht so richtig funktioniert.
00:23:43: Und unterm Strich haben wir es dann auch mit deren Marke wieder eingestampft.
00:23:46: Da haben wir aber gesagt, für uns führen es weiter.
00:23:48: Wir haben nicht genau so vier bis acht Kurstdaten im Jahr.
00:23:51: Meine ich, die fixe Kurse sind, wo man sie einbuchen kann,
00:23:54: Tickets kaufen kann und dann einfach einen Tag in der Werkstatt verbringt.
00:23:58: Dann bieten wir aber auch die Möglichkeiten für Privatkurse,
00:24:01: für Geburtstage, für Jugendseln, Abschiede oder, oder, oder.
00:24:04: Wenn es halt bei uns zeitlich reinpasst, auch mal einen Tag in der Werkstatt zu verbringen.
00:24:08: Wird es angenommen? Also haben die Leute Bock drauf?
00:24:10: Ja, tatsächlich.
00:24:12: Am Anfang habe ich tatsächlich gedacht,
00:24:14: dass es noch mehr in ein eigenes Standbein werden kann.
00:24:18: Es gibt einfach eine extra Räumlichkeit dafür.
00:24:20: Es ist aber halt einfach, ich sag mal, 150 Quadratmeter Halle vorzuhalten.
00:24:24: Nur für alle zwei, drei Wochenenden Samstag mal irgendwas.
00:24:27: Ist einfach kostentechnisch eine Katastrophe.
00:24:29: Und mittlerweile ist es so, dass wir es halt bei uns in der wirklichen Schrainerei machen,
00:24:32: was die Leute aber auch schätzen.
00:24:34: Weil es ist cool finden, wirklich in der Profischrainerei, da wo täglich gearbeitet wird,
00:24:37: zum Beispiel in großen Maschinen ihr eigenes Stück zu bauen.
00:24:40: Problem ist aber einfach nur, dass wenn halt die Kurse sind
00:24:43: und wir gerade ein größeres Projekt in der Werkstatt haben,
00:24:45: es muss halt alles weggeräumt werden.
00:24:47: Im Vorhinein, aber auch im Nachhinein, alles wieder zurückzubauen,
00:24:49: ist schon sehr, sehr groß.
00:24:51: Und deshalb ist es so, wir versuchen, also die Anfragen sind da,
00:24:53: wir versuchen auch, jede Anfrage wie nachzugehen.
00:24:55: Aber wir können auch nicht mehr alles machen.
00:24:58: Also wenn jetzt irgendwie einer kommt und sagt,
00:25:00: ich will Donnerstag Mittag ab zwölf über den Kurs machen, das geht nicht.
00:25:04: Sondern wir verschränken uns wirklich auf die Samstage,
00:25:06: ab und zu mal einen Freitag nachmittag.
00:25:08: Aber angenommen und die Nachfrage ist schon da.
00:25:10: Genau so, das passt für uns, sag ich mal.
00:25:13: Spannende Idee, also ja, stelle ich mir auch witzig vorne.
00:25:17: Wenn man überhaupt keine Ahnung hat,
00:25:19: dass es dann so was gibt wie bei euch,
00:25:21: dass man dann mal so reinschnuppern kann, finde ich ganz spannend.
00:25:25: Ja, aber dann dazu noch eine Frage an dich.
00:25:27: Was meinst du, wer ist in der typischen Kunde?
00:25:29: Also wer ist der typische Kunde, der die Schreinerkurse besucht?
00:25:31: Also ist das, meinst du eher, der Heimwerker, der Handwerker?
00:25:34: Sind es Männer, sind es Frauen?
00:25:36: Weil das finde ich, ist immer die interessantere Frage.
00:25:38: Wer besucht uns?
00:25:40: Also weil du ja so JGA so ein bisschen auch angesprochen hast,
00:25:43: gesagt so eine Männer-Truppe, die immer Bock hat,
00:25:45: da war ein bisschen was zu machen.
00:25:47: Und vielleicht auch mal so eine Frauenrunde.
00:25:49: Also ich zum Beispiel hätte privat total Bock drauf.
00:25:51: Also ich würde mir das auch mal gerne angucken.
00:25:53: Genau, also der Frauenanteil ist sehr, sehr hoch.
00:25:55: Tatsächlich auch oft ohne Mann,
00:25:57: dass sie sagen, hey, ich will bewusst mal was Eigenes machen,
00:26:00: was Eigenes werkeln.
00:26:03: Dann ist es aber auch so, man vermutet immer,
00:26:06: dass es viele Leute siebt, die wahnsinnig viel Vorerfahrung haben.
00:26:09: Und die einfach, sag ich mal,
00:26:11: dass sie das nachher aufbessern wollen.
00:26:13: Das stimmt aber auch nicht, sondern viele.
00:26:15: Oft auch wirklich Hochstudierte, Akademiker, die einfach sagen,
00:26:18: hey, ich habe, schieb den ganzen Tag von links nach rechts,
00:26:20: nur irgendwie Akten.
00:26:23: Und jetzt will ich mir mal sehen,
00:26:25: wie man hier was baut oder Möbelstück errichtet.
00:26:27: Und das ist tatsächlich, also die Zielgruppe,
00:26:29: wie viele immer vermuten, Schreinerkurse, das klingt ja immer so,
00:26:32: ich sage mal, hey, ich lerne was in der Werkstatt,
00:26:34: nee, nee, nee, sondern es ist der weibliche Anteil sehr, sehr hoch.
00:26:37: Und dann wirklich weit und hoch studiert,
00:26:40: was man so tun kann. Und das finde ich eigentlich sehr, sehr spannende.
00:26:43: Schön, dass es halt so was gibt,
00:26:45: dass man sagt, okay, weiß ich was, ich hake den ganzen Tag am Tisch.
00:26:48: Und würde gerne wissen, wie du überhaupt erstellt worden ist.
00:26:51: Richtig, richtig.
00:26:53: Du hattest gesagt, bei euch spielt Altholz eine wahnsinnig große Rolle.
00:26:56: Deswegen kommen wir jetzt ein bisschen zum Thema Nachhaltigkeit,
00:26:59: weil was ist eigentlich nachhaltiger,
00:27:01: als mit Altholz, was ja schon mal irgendwie verwendet worden ist,
00:27:04: zu arbeiten.
00:27:07: Wie groß ist die Rolle von Nachhaltigkeit
00:27:09: über euch im Betrieb?
00:27:11: Das Thema Nachhaltigkeit ist natürlich ein schindiger Dauerbegleiter.
00:27:14: Ich glaube nicht, dass man Nachhaltigkeit
00:27:16: irgendwie 200 Prozent irgendwann erreicht hat und sagt,
00:27:18: jetzt ist es gut, sondern es ist ja immer ein Prozess,
00:27:20: den man weiterentwickelt.
00:27:22: Und klar, wir sind mit dem Altholz immer natürlich
00:27:25: im Nachhaltigkeitsbereich drin.
00:27:27: Und das, was wir betreiben, ist recyceling nachhaltig.
00:27:29: Wir lassen alte Gebäude abtragen, nehmen das Holz,
00:27:31: verarbeiten es auf, recyceln es, bearbeiten es,
00:27:33: und dann wird es wieder verbaut.
00:27:35: Also, hey, was gibt es nachhaltigeres?
00:27:37: Das ist ein Logo, der stimmt zwar nicht mehr ganz,
00:27:39: aber für Mr. Timber stimmt er.
00:27:42: Für Mr. Timber wird kein Baum mehr gefällt,
00:27:44: weil wir alles eben halt an Holz hernehmen.
00:27:46: Also, wir müssen für Mr. Timber, für den Online-Shop
00:27:48: und für die Marke brauchen wir kein weiteres Holz.
00:27:50: Klar, für die Moderne, für die Charakterholz,
00:27:53: für die Schreinerei natürlich schon.
00:27:55: Aber für Mr. Timber muss kein Baum mehr gefällt werden,
00:27:57: sondern wir nehmen das bestehende Holz.
00:27:59: Das ist natürlich super, super nachhaltig.
00:28:01: Und dann versuchen wir auch einfach so ein bisschen in der ...
00:28:03: In der Firma an sich mit der Nachhaltigkeit umzugehen.
00:28:05: Sei es die Mülltrennung, was hier bei vielen schon ein Thema ist,
00:28:08: sei es aber auch durch Online-Bestellungen,
00:28:11: sei es bei Zulieferern hat man einfach viel per Katonage
00:28:13: und Katonagenmüll, das haben wir immer wieder weggeschmissen.
00:28:15: Mittlerweile haben wir uns für den Online-Shop,
00:28:17: weil wir natürlich auch die Möglichkeiten haben, zu verpacken.
00:28:20: Wir haben uns auch auf die Fahne geschrieben,
00:28:22: komplett nachhaltig zu verpacken, plastig frei auch zu verpacken.
00:28:24: Haben wir uns so eine Schreddermaschine gekauft
00:28:26: und schreddern sozusagen unser eigenes Verpackungsmaterial,
00:28:28: das Polstermaterial.
00:28:30: Klar, komplett ohne Plastik geht es leider im Versand auch nicht.
00:28:33: Also, ob es jetzt die Stretchfolie ist, die dann größere Paletten
00:28:35: trocken hält, so was da gibt es halt.
00:28:37: Also, zumindest uns nicht bekannt, auf dem Markt keine richtig gescheite Lösung.
00:28:41: Und auch Papierklebeband verwenden wir.
00:28:43: Wir versuchen auch Papiertüten zu verwenden,
00:28:45: wo wir dann Zubehörmaterial verpacken.
00:28:47: Also, wir versuchen einfach schon, das Thema Nachhaltigkeit
00:28:50: und so ein bisschen so, hey, wo kommen wir her, wo wollen wir hin.
00:28:53: Und klar, sicherlich, es gibt Möglichkeiten,
00:28:55: wo wir noch mehr machen können, mit der PV-Anlage.
00:28:57: Problem ist aber, es ist halt nicht unser eigenes Gebäude hier,
00:28:59: sondern es ist ein Mietobjekt. Wir sind da nicht perfekt,
00:29:02: aber wir versuchen auch, unsere eigene Holzabschnitte zu verheizen
00:29:04: und versuchen da wieder kein weiteres irgendwie,
00:29:07: keine fossilen Brennstoffe etc. zu benötigen.
00:29:10: Und versuchen einfach, das, was in unseren Möglichkeiten steht,
00:29:13: bestmöglich umzusetzen. - Ja, ist ja auch richtig.
00:29:15: Sollten halt alle machen, ne? - Stimmt, ja.
00:29:17: Aber wie du sagst, keiner ist perfekt, aber ihr macht halt trotzdem irgendwie was.
00:29:20: Nee, ihr versucht es halt. Und der Versuch ist halt wichtig.
00:29:23: Nicht, dass man was macht. - Richtig.
00:29:25: Alteutsch, wie kann man sich das denn vorstellen?
00:29:27: Also, ruft da jetzt keine Ahnung.
00:29:29: Morgen jemand an und sagt, weißte was, ich reiß die Scheune morgen ab,
00:29:33: Bock auf das Holz?
00:29:35: Oder habt ihr da schon eure Kontakte überall irgendwie?
00:29:38: Also, wie kann man sich das vorstellen?
00:29:40: Wie kommt ihr am Ende des Tages an das Altholz?
00:29:42: Ja, deine Vermutung liegt richtig.
00:29:44: Also, genau so laufen tatsächlich Telefonate ab.
00:29:46: Wo man dazusagen muss, darauf sind wir gar nicht mehr so richtig heiß.
00:29:49: Also, das Problem ist einfach, es gibt viele, die anrufen, sagen,
00:29:52: hey, ich hab deine Scheune stehen, ich hab gesehen, was ihr macht.
00:29:55: Ich hab eure Bereise gesehen, boah, super, wenn am besten reißt,
00:29:59: im Minutenab, danach werde ich erreicht.
00:30:01: Das ist natürlich auch ein langer, langer Weg,
00:30:03: ist sehr viel Arbeit hinten dran.
00:30:05: Aber das ist tatsächlich so auf der Weg.
00:30:07: Wir sind aber gar nicht mehr so heiß darauf,
00:30:09: das von Privatpersonen oder von Einzelprivatpersonen einzukaufen.
00:30:12: Weil am Ende ist es halt, kaufen wir, bei uns spricht man von Kubikmetern,
00:30:15: kaufen wir dann drei, vier Kubik irgendwo mal ein
00:30:18: und zieht sie halt irgendwo her.
00:30:20: Ja, das ist natürlich immer sehr mühselig.
00:30:22: Wir wissen nicht, welche Qualität, immer unterschiedliche Qualitäten.
00:30:25: Das ist natürlich schwierig.
00:30:27: Was wir haben, wir haben Zulieferer, die sich darauf spezialisiert haben,
00:30:30: das Holztal war so, für uns noch mal aufzubereiten und zu bearbeiten.
00:30:33: Und bei denen bedienen wir uns einfach, ich sag mal, am Sortiment.
00:30:36: Da haben wir mit denen über die Jahre hinweg ein Sortiment entwickelt.
00:30:40: Nach unseren Qualitätsstufen, nach unseren Sortierungen.
00:30:43: Und das ist das, wie wir eigentlich Material bestellen.
00:30:46: Aber es ist auch so, ich kann nicht jeden Tag bei dem Zulieferer anrufen,
00:30:49: sagen, hey, ich brauch Material XY, sondern der sagt dann auch,
00:30:52: vielleicht hab ich grad nichts auf dem Hof,
00:30:54: vielleicht kriege ich erst einen Abriss wieder rein.
00:30:56: Er ruft mich öfter so an und sagt, ich hab da grad was Tolles,
00:30:59: aber das ist natürlich auch wieder so der Faktor,
00:31:01: ich kann nicht wie ein klassischer Schreiner beim Großhändler anrufen,
00:31:05: ich brauch für Projektkommission XY, die und die Platte
00:31:07: und die drei Massivholzbohlen bitte liefern.
00:31:09: Nein, sondern wir müssen uns tatsächlich bedienen,
00:31:11: was der Markt gerade hergibt.
00:31:13: Wie ist das denn, wenn ihr zum Beispiel so ein Großprojekt wie auf Ibiza habt?
00:31:17: Also sagt ihr dem Kunden, okay, wir haben das und das, das Holz gerade da,
00:31:20: wir können ja das und das draus machen.
00:31:22: Oder sagt er dann gezählt, ich möchte Sortil XY und ihr sagt,
00:31:26: na ja, sorry, vielleicht irgendwie in zwei, drei Jahren.
00:31:29: Vielleicht hat sich das jetzt grad sehr hochdrahmend angehört,
00:31:32: es ist natürlich schon so, dass wir immer ein großes Sortimentanlage
00:31:35: Möglichkeiten vorhaben oder vor allem liegen haben.
00:31:37: Und dass wir schon versuchen, über die Jahre hinweg mit unserer Erfahrung
00:31:41: das Beste möglich auch dem Kunden so anzubieten,
00:31:44: beziehungsweise mit dem auch dann in die Arbeit zu gehen und zu sagen,
00:31:47: hey, das würden wir anders lösen, das würden wir so lösen.
00:31:51: Und ja, das ist natürlich, wir gucken da halt schon drauf,
00:31:53: dass wir unser Sortiment das, was wir immer wieder hergutherbekommen,
00:31:56: dass wir verbauen bekommen.
00:31:58: Es gibt natürlich auch Fälle, wo der Kunde den Wunsch hat,
00:32:01: wo wir sagen, boah, lieber Kunde, da hab ich grad kein Balken,
00:32:04: da hab ich grad kein Holz auf Lager.
00:32:06: Ich kann mich umhören, ich kann gucken,
00:32:08: ich kann schauen, dass die nächsten Abrisse reinkommen.
00:32:10: Versprechen kann ich es dir nicht, ob es in drei Jahren oder erst im halben Jahr wird.
00:32:14: Dann ist es aber oft so, dass der Kunde ein gezieltes, ich sag mal,
00:32:17: ein Problem hat, was gelöst werden muss.
00:32:19: Der hat eine offene Stelle im Haus, wie ein Stahlträger,
00:32:21: der verkleidet werden muss und er will unbedingt die Wandverkleidung.
00:32:24: Und dann können wir ihn mit anderen Produkten meistens überreden.
00:32:27: Und dann haben wir gesagt, nein, ich will genau das haben.
00:32:29: Und ich bin bereit zu warten.
00:32:31: Du sagst vorhin, ihr fahrt auch gerne mal über die Grenzen hinaus.
00:32:36: Auch mit der Lieferung.
00:32:38: Also wenn jetzt zum Beispiel aus unserem Teil aus Deutschland jetzt jemand hört,
00:32:41: ihr würdet jetzt auch komplett Deutschland beliefern
00:32:43: und europaweit sogar auch beliefern.
00:32:45: Genau, also wir haben da Arbeit mit Spedition zusammen.
00:32:48: Also Paketversand arbeiten wir für den klassischen Online-Shop
00:32:51: und dann mit Speditionen und können eigentlich
00:32:53: deutsch und weit ein Stück gut bis 2,80 m gut abwickeln.
00:32:57: Oder ich sag mal in der kompletten Dachregion.
00:32:59: Ja, ich sag mal Dachregion sind so die verhandelten Verträge.
00:33:02: Und dann nach Frankreich, nach Belgien,
00:33:04: rüber nach Polen, Kroatien etc.,
00:33:06: da müsste man halt dann nochmal mit Speditionen sprechen.
00:33:08: Aber grundsätzlich ist das kein Thema.
00:33:10: Wir haben neulich mal eine Anfrage abgelehnt,
00:33:12: die ist aus Tel Aviv gekommen, da ich gesagt, nee, also ...
00:33:15: Da muss ich jetzt keinen Altoholz hinschicken, ja.
00:33:18: Das war jetzt auch keine nennenswerten Beträge,
00:33:20: wo ich gesagt habe, das ist irgendwie interessant,
00:33:22: sondern das ist einfach was, wo ich dem Kunden sagen muss,
00:33:24: ich muss jetzt da irgendwie acht Stunden lang Recherche arbeiten,
00:33:26: bis ich da den Balken bei dir trüben hab, investieren.
00:33:28: Das bezahlst du mir nicht, bei dem Einkaufswert macht keinen Sinn.
00:33:31: Genau, aber sonst ist es tatsächlich so, wir versenden,
00:33:33: bei Mr. Timber alles über die Online-Anfrage.
00:33:36: Das heißt, er hat ein konkretes Projekt, dann wird telefoniert,
00:33:39: dann wird mails auch wirklich viel, auch nur per Mail.
00:33:41: Also oft kenne ich die Kunden gar nicht.
00:33:43: Genau, dann erstellen wir die Auftragsbestätigung in Rechnung.
00:33:46: Der Kunde zahlt meistens per Vorkasse.
00:33:48: Und dann ist es so, dass wir genau die ganze Geschichte fertigen
00:33:51: und versenden es dann Deutschland bzw. europaweit auf Palette.
00:33:55: Ja, also vielleicht will ja der eine oder andere Zuhörer
00:33:59: auch mal ein bisschen stöbern.
00:34:01: Wir verlinken euch alle wichtigen Gelegenst natürlich,
00:34:03: wie immer in den Show-Notes, dann schaut doch gerne mal vorbei bei Tim.
00:34:06: Nachhaltigkeit hat natürlich jetzt gerade drüber gesprochen,
00:34:08: altvoll ist bei euch ein großes Thema.
00:34:10: Nachhaltigkeit hat aber noch darüber hin,
00:34:12: auch viele weitere Facetten, was auch das Team angeht,
00:34:14: Mitarbeiter und so was.
00:34:16: Was ist euch dabei noch wichtig?
00:34:18: Ja, so ein Team-Spirit ist wahnsinnig wichtig
00:34:21: und das ist ein gutes Team.
00:34:23: Wir haben ein Durchschnittsalter von 27.
00:34:25: Und das ist natürlich sehr, sehr jung.
00:34:27: Und beim Team machen wir viel.
00:34:29: Wir versuchen, die Laune gut zu halten,
00:34:31: ob es mittags bei Mittagessen ist.
00:34:33: Also beispielsweise bieten wir uns in Leuten
00:34:35: ein lautes Mittagessenmittag an.
00:34:38: Das heißt, jeder, wer zuschusstens Mittagessen,
00:34:40: so eine Art Betriebskantinenanführungszeichen,
00:34:42: wir haben einen Anbieter sitzen, der das für uns herrichtet,
00:34:44: wo wir immer 18 bis 20 Gerichte haben.
00:34:46: Das ist so ein Thema.
00:34:48: Wir schauen aber auch, dass das irgendwie
00:34:50: in der Weiterbildung stattfindet.
00:34:52: Auch in dem Thema Neubau.
00:34:55: Wir sind mit den Mitarbeitern in der Österreich gefahren,
00:34:57: haben uns Maschinenhersteller angeschaut.
00:34:59: Und wir versuchen auch da die Mitarbeiter mitzunehmen
00:35:01: und schauen einfach, dass man bestmöglich,
00:35:03: das, was in unseren Möglichkeiten steht,
00:35:05: im Handwerk das Team zu integrieren.
00:35:07: Und schauen, dass wir zu einer positiven Betriebsstimmung
00:35:10: hier zusorgen.
00:35:12: Beispielsweise auch das Arbeitszeitmodell.
00:35:14: Wir haben nicht keine festen Arbeitszeiten in dem Sinne,
00:35:16: wo man sagt, um 7 Uhr geht es los bis abends 17 Uhr.
00:35:18: Das ist so ein viel gestaltet.
00:35:20: Das ist auch ein großer Pluspunkt.
00:35:23: Wir sagen so ein bisschen die offenen Arbeitszeiten.
00:35:25: Es können, sag ich mal, bis 8.30 Uhr.
00:35:27: Das heißt, wenn Frühstensmitarbeiter aufstehen und sagen,
00:35:29: woher hab ich gerade einen zweiten Kaffee?
00:35:31: Bevor ich mir das Auto zwänge und fahre auf die Arbeit
00:35:33: und bin die erste Stunde schlecht gelaunt,
00:35:35: bleibe ich lieber zu Hause, trinke einen Kaffee auf dem Balkon,
00:35:37: oder gehe noch laufen oder wie auch immer.
00:35:40: Und komme erst eine Stunde später.
00:35:42: Das heißt, so richtig jeden Tag, wann die Mitarbeiter kommen,
00:35:44: könnte ich dir gar nicht sagen.
00:35:46: Klar, wenn Absprachen, Montagen gibt, etc.,
00:35:48: ist natürlich da zu sein.
00:35:50: Aber es ist nicht so, dass wir in der Geschäftsführung
00:35:52: ein bisschen diesen Ton angeben.
00:35:54: Um 7 Uhr ist hier Startschuss, und um 7 Uhr kommt es bis zu spät.
00:35:58: Sondern da haben wir uns von vornherein ziemlich den Druck rausgenommen.
00:36:01: Wir haben gesagt, das müssen wir flexibel gestalten.
00:36:03: Genau für solche Sachen wie Team Spirit
00:36:05: und generell auch Nachhaltigkeit im ökologischen Sinne,
00:36:07: haben wir hier in Dortmund auch den Nachhaltigkeitscheck erstellt.
00:36:10: Vor ein, zwei Jahren können sich Unternehmen oder Betriebe
00:36:13: dann sagen, ich bin total nachhaltig, oder wir machen da viel.
00:36:16: Checkt mich doch gerne durch, und dann kriegt ihr ein Siegel.
00:36:19: Ich weiß allerdings noch nicht, ob der Bauch in Würzburg gelandet ist,
00:36:23: weil wir breiten das gerade so ein bisschen in die Kammern aus.
00:36:26: Vielleicht ist der irgendwann bei euch.
00:36:28: Und das wäre ein super tolles Beispiel.
00:36:30: Ich kann es nicht ganz bewerten, aber das, was ich von ihr gehört habe.
00:36:33: Nachhaltigkeitscheck guckt da gerne mal vorbei, liebe Betriebe.
00:36:36: Wenn ihr uns zuhört und sagt, wir haben da gute Beispiele.
00:36:39: Und meldet euch gerne, wir verlinken euch alles Wichtige.
00:36:42: Wie immer in den Show-Noten zum Nachhaltigkeitscheck.
00:36:46: Ich trau mich fast gar nicht zu sagen, es war es eigentlich auch schon fast.
00:36:50: Ich habe noch drei, vier Fragen für dich,
00:36:52: die wir noch ganz spannend fanden, aber nicht so ganz wussten,
00:36:55: wo wir das Ganze reinordnen sollen.
00:36:57: Das Spiel heißt, da war noch was.
00:36:59: Ich würde einfach mal sagen, ich starte mit der ersten Frage,
00:37:02: wie einfach das raus, was dir in den Sinn kommt.
00:37:04: Weil das ist meistens die beste Antwort.
00:37:07: Und zwar, erste Frage.
00:37:09: Das hast du gerade schon ein bisschen angerissen. Du bist Schreiner.
00:37:13: Was haben Sie zu Hause komplett Selfmade vorstellen?
00:37:16: Äh, ja, also, ich sage mal so, es gibt viele Möbel,
00:37:20: die wir selbst gebaut haben oder die ich selbst gebaut habe.
00:37:23: Und genau, also, wir versuchen natürlich auch,
00:37:25: das Handwerk mit nach Hause zu nehmen.
00:37:27: Aber es gibt auch, muss ich auch sagen,
00:37:29: das ist eine oder andere, was ich von ihr her gekauft habe.
00:37:33: Das wäre jetzt meine zweite Frage,
00:37:35: ob du denn auch Möbel aus dem schwedischen Möbelhaus,
00:37:38: weil du stehen hast. - Richtig.
00:37:40: Also, keine richtigen Möbel, Möbel.
00:37:42: Aber es gibt natürlich nicht nur ...
00:37:44: Also, ein Dekoassist war es natürlich,
00:37:46: aber auch gewisse andere Dinge, die hätte ich sicher selber selbst
00:37:50: fertigen können, aber steht trotzdem bei mir.
00:37:52: Aber dann ist man doch umso stolzer, wenn man da was hat.
00:37:55: Da wo du sagst, das hab ich selber gebaut.
00:37:57: Stell ich mir ganz cool vor, wenn man das mal so sagen kann,
00:38:00: halt zu Hause, das ist von mir. - Richtig.
00:38:02: Aber man muss ja auch sagen, das ist ja oft so der Schuhstar,
00:38:05: die schlechtesten Latschen oder Leisten, wie es auch immer heißt.
00:38:08: Und natürlich auch, mein Gott, wir machen es den ganzen Tag beruflich,
00:38:12: wir können es selber machen, aber es kostet auch einfach alles Zeit.
00:38:16: Und ja, das ist, glaube ich, vielen anderen Kollegen
00:38:19: und Kollegen im Handwerk, geht's da ähnlich.
00:38:21: Die vorletzte Frage ist,
00:38:23: auf was für ein Projekt mit Holz hättest du denn mal besonders Bock?
00:38:27: Boah, super spannende Frage.
00:38:29: Dadurch, dass wir schon wirklich viel gemacht haben,
00:38:32: ob VW-Bus-Ausbau bis hin zu ... - Hey.
00:38:34: ... was ich Almhütte ausbau, privat ... Boah, schwierig.
00:38:39: Ich glaube, dass ich, was wir noch bisher,
00:38:42: was uns noch ein bisschen fehlt,
00:38:44: wäre irgendwie ein größeres Projekt, ein Bürogebäude,
00:38:47: Bürokomplex, wo man einfach verschiedene Tätigkeiten,
00:38:50: ich sage mal, nicht nur klassische Büros,
00:38:52: sondern auch Mitarbeiterräumlichkeiten machen kann.
00:38:55: Oder eine coole Terrasse oder wirklich ...
00:38:57: Ich glaube, in einem Bürokomplex so was wird uns noch fehlen,
00:39:00: wo wir einfach verschiedene Räumlichkeiten
00:39:02: und Möglichkeiten umsetzen können.
00:39:05: Vielleicht hört ihr ja gerade jemand zu und sagt, boah, das haben wir ja auch im Planung.
00:39:09: Ich meld mich mal bei den Jungs.
00:39:11: Oder auch ein Weingut fällt mir gerade ein.
00:39:13: Wir sitzen ja in der Weinregion hier,
00:39:15: aber wir haben tatsächlich eine oder andere Weingut abgegeben.
00:39:18: Aber ich glaube, ein Weingut wird auch sehr viel Kreativität
00:39:21: und sehr viel Spaß machen. - Das glaube ich.
00:39:23: Und am Ende vielleicht mal probieren.
00:39:26: Richtig.
00:39:27: Letzte Frage, Tim, wenn du einen Wunsch frei hättest für das Handwerk,
00:39:31: wie wäre der?
00:39:32: Ich glaube, dass mich sehr freuen würde beziehungsweise
00:39:35: ein großer Wunsch wäre, wenn das aktuelle Image ...
00:39:39: Ich glaube, wir arbeiten alle sehr hart gerade dran,
00:39:42: das komplette Handwerk, dass das Image besser geht.
00:39:45: Aber ich glaube, dass das Image noch schöner wird, noch besser wird.
00:39:48: Und dass man einfach eine Wertschätzung im Handwerk gegenüberwird,
00:39:52: weil ohne uns läuft es halt nicht.
00:39:54: Das ist ja doch mal ein gutes Statement zum Abschluss.
00:39:57: Tim, ich danke dir für deine Zeit.
00:39:59: Danke, dass du dich zugeschaltet hast
00:40:01: und ganz viel Erfolg bei dem, was ihr macht.
00:40:03: Und auch natürlich viel Erfolg mit dem, was ihr noch machen wollt.
00:40:06: Danke, dass du da warst.
00:40:08: Ich bin sehr froh, dass ich hier heute zu Gast sein durfte.
00:40:11: Liebe Grüße nach Dortmund.
00:40:14: Danke. - Danke schön.
00:40:16: Liebe Grüße auch zu euch und das ganze Team.
00:40:18: Leute, das war's von uns.
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00:40:22: und hört gerne in unsere anderen Episoden rein,
00:40:24: falls ihr es noch nicht getan habt.
00:40:26: Alle wichtigen Infos, alles, was wir besprochen haben,
00:40:29: findet ihr in den Show notes.
00:40:31: Es ist Feierabend, Leute.
00:40:33: Ciao, macht's gut. Tim, macht's gut dahinten.
00:40:35: Und liebe Leute, schönen Feierabend.
00:40:37: Ende Gelände, Schicht im Schacht.
00:40:39: Das war's mit Hörmer Handwerk für heute.
00:40:42: Wir bedanken uns fürs Zuhören und wünschen allen eine arbeitsame Woche.
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00:40:48: und schaut für alles Weitere auf unserer Homepage vorbei.
00:40:51: Auf Wiederhören und bis zum nächsten Episode.